2 Jahre Knast für Worch

■ Frankfurt: Hamburger Neonazi verurteilt

Der Hamburger Neonaziführer und Chefideologe der neofaschistischen „Nationalen Liste“ (NL), Christian Worch, ist gestern vom Landgericht Frankfurt zu zwei Jahren Knast ohne Bewährung verurteilt worden. Ihm wurde zur Last gelegt, die Mitte der achtziger Jahre vom Bundesinnenminster verbotene „Aktionsfront Nationaler Sozialisten (ANS) unter neuem Namen weitergeführt zu haben.

Die militante ANS war damals vom inzwischen an Aids verstorbenen Neonazichef Michael Kühnen gegründet und geleitet worden. Nach Auffassung des Landgerichts hat Worch – der in der ANS als rechte Hand Kühnens galt – nach dem ANS-Verbot die Parteiarbeit unter dem Namen „Die Neue Front“ fortgesetzt.

Mit dem Urteil blieb die Kammer unter dem Vorsitzenden Richter Horst Zimmermann erheblich unter dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft, die drei Jahre und sechs Monate Haft gefordert hatte. Nach Ansicht des Gerichts hatte der 38jährige Worch – von Beruf Notargehilfe – sich in der mehrwöchigen Verhandlung als echter Überzeugungstäter „uneinsichtig und unbelehrbar“ gezeigt. Worch kündigte noch im Gerichtssaal gegen das Urteil Revision an. P. Müller