Eine Woche sollte man schon durchhalten

■ Hat es überhaupt Sinn, vor den Weihnachtstagen noch schnell zu fasten? Ja, aber nicht ohne gründliche Vorbereitung, sagt Monika Österreich vom „Brigitte“-Diät-Studio

taz: Frau Österreich, vor dem Weihnachtsfest wollen viele ja noch schnell ein paar Pfunde verlieren und setzen sich freiwillig auf Null-Diät. Können Sie da Ratschläge geben?

Monika Österreich: Man muß sich gründlich vorbereiten. Vor der Diät sollte man unbedingt den Darm vollständig entleeren, durch einen Einlauf etwa. Wenn man nicht völlig entleert ist, nützt das Fasten gar nichts.

Mit welchen Gefahren muß man rechnen, wenn man sich nicht derart präpariert?

Erhebliche Kreislaufschwächen können auftreten, es ist auch gar nicht so selten, daß es einen Kreislaufkollaps gibt.

Und wenn man dazu noch raucht?

Das verschärft die Gefahr der Kreislaufinstabilität noch. Beim Fasten darf man auf keinen Fall rauchen.

Was ist mit Kaffee oder schwarzen Tee?

Davon raten wir dringend ab.

Und kann nicht ein Schnäpschen zwischendurch den Kreislauf stärken?

Oh nein, Alkohol während des Fastens bringt nicht den Kreislauf auf Trab, der kollabiert eher durch den Schnaps. Außerdem ist Alkohol recht kalorienhaltig!

Wie lange sollte man fasten?

Wenn man es richtig macht, sollte man mindestens eine Woche lang durchhalten, aber ärztlich überwacht! Wenn man sich schlecht fühlt, oder wenn man anfängt zu klappern oder ins Bett zu wollen, dann muß man dem entweder nachgeben oder es abbrechen. Wenn man länger fastet, darf man auf keinen Fall nach zehn Tagen wieder reinhauen wie verrückt. Damit schadet man sich sehr. Man muß sich langsam wieder in die normale Essensaufnahme einschleichen.

Weihnachtsgans mit Rotkohl wäre schädlich?

Das kann katastrophal enden! Aber es ist ziemlich unsinnig, jetzt ein bißchen zu hungern, damit man an den Festtagen zuschlagen kann. Das muß einem doch schon der gesunde Menschenverstand sagen! Es ändert doch nichts an falschen Essensgewohnheiten. Interview: Annette Rogalla