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: Alle gegen einen

MDR-Intendant Udo Reiter bleibt allein auf weiter Flur: Seine Forderung nach Zusammenlegung von ARD-Anstalten stößt (noch) auf den Widerspruch aller anderen Intendanten. Reiter hatte eine Anhebung der Rundfunkgebühren für die Ostdeutschen nicht zumutbar genannt. Die restlichen ARD- Intendanten dagegen sind sich einig: Nach sechs Jahren muß 1997 wieder erhöht werden. Reiters Nullrunde stehe im Widerspruch zu den eigenen Anmeldungen des MDR zur Finanzplanung der ARD. Empörung hat Reiters Weigerung ausgelöst, sich am Finanzausgleich zu beteiligen, nachdem seine Anstalt aus westdeutschen Gebühren aufgebaut wurde.

Eine Strukturreform, so ARD- Vorsitzender Jobst Plog, sei notwendig, aber in Form von Zusammenarbeit – nicht als Zusammenlegung von Sendern. Es sei töricht, sich einen solchen „Mühlstein an den Hals zu hängen“, solange noch nicht einmal im politischen Bereich die Absicht für eine Neuordnung erkennbar sei. Bekannt ist allerdings, daß die Länder Bayern, Sachsen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg offen und, insgeheim, auch einige SPD-regierte für Fusionen sind.