Neue Solarkamera

■ Produkt verwundert Warentester

„Es geschieht selten, daß ein Produkt mehr hält, als der Anbieter verspricht“, wunderten sich jüngst die Prüfer der Stiftung Warentest. Das Perpetuum mobile wurde ihnen zwar nicht zur Prüfung vorgelegt, aber so etwas ähnliches scheint es wohl gewesen zu sein: ein konventionelles, mechanisches Modell einer Spiegelreflexkamera – allerdings mit einer winzigen, aber wichtigen Ergänzung: Statt mit einer kleinen umweltbelastenden Knopfbatterie für den eingebauten Belichtungsmesser ist das Quelle-Modell „Revue Solar 100“ – der Name verrät es – mit einer Reihe von Solarzellen ausgestattet, die den nötigen Strom für die richtige Einstellung besorgen.

Als Probe aufs Exempel haben die Techniker die Kamera fünf Minunten lang in die Sonne gehalten. Daraufhin habe der Strom für mehr als 240 korrekt belichtete Fotos gereicht. „Das entspricht mindestens zehn Filmen à 24 Aufnahmen“, also zwei Filmen mehr, als Quelle in seiner Bedienungsanleitung angegeben hatte. Ob die sich wohl verschrieben haben? Doch auch nach einer einmonatigen Lagerung des Gerätes im Dunkeln habe die Kamera noch immer exakt belichtet, und die Techniker rieben sich verwundert die Augen.

Ob das Modell letztlich nicht doch nur Augenwischerei ist, bleibt allerdings außen vor: Denn Hinweise auf etwaige schädliche oder umweltfreundliche Produktion der Kamera fehlen leider. alo

Stiftung Warentest, Sonderheft Test Spezial: Kameras & Camcorder, mit Berichten über Objektive, Filme u.v.m., 9,80 DM