Friedlicher Verein

■ „Komkar“ klagt gegen türkischen Konsul

Der „Verband der Vereine aus Kurdistan“ (Komkar) distanziert sich klar von der PKK. „Wir glauben, daß mit Gewalt und Krieg nichts gelöst werden kann in Kurdistan“, sagte gestern Ebu Bekir Saydam, Bundesvorsitzender von Komkar. Der Verein setze auf den Dialog und eine demokratische Lösung des im kurdischen Teil der Türkei herrschenden Bürgerkriegs.

In der vergangenen Woche hatten der türkische Honorargeneralkonsul in Bremen, Karl Grabbe, und Aydin Findçi, Vorstand des „Türkischen Zentralverbandes“, die Täter der Brandanschläge auf den türkischen Sportclub „Vatan Sport“ und einen benachbarten Verein in Gröpelingen bei der PKK vermutet. Dabei hatten sie auch Komkar erneut angegriffen und als „extremistischen Verein, der mit der PKK zusammenarbeitet“ bezeichnet (taz v. 2.12.94).

Komkar will deshalb jetzt gegen die beiden eine Unterlassungsklage stellen. Ihnen soll vom Gericht untersagt werden, Komkar-Mitglieder als „Teroristen, Extremisten oder Separatisten“ zu bezeichnen.

Komkar „verurteilt solche Attentate, egal von welcher Seite“, hieß es gestern. Sie schürten lediglich den Haß unter den Türken und Kurden und „vergiften das Klima“. Auch die Unterstellungen an Ausländersenatorin Helga Trüpel, daß sie Komkar mit 160.000 Mark jährlich unterstütze und so die PKK finanziere, sei falsch. Komkar bekommt lediglich 56.000 Mark im Jahr für einen festen Mitarbeiter.

Dennoch sind Ebu Bekir Saydam und die Bremer Komkar-Vertreter noch immer an einem Gespräch mit Karl Grabbe und Aydin Findçi interessiert. Einzig die Türken würden das Angebot stets ablehnen. fok