Hauffe gegen Hennes

■ Frauenbeauftragte sauer über anmacherische Klamottenplakate

Die Bremer Frauenbeauftragte hat einen Brief geschrieben, und zwar an den deutschen Werberat. Der Grund: Ulrike Hauffe ist sauer auf den Klamottenkonzern Hennes & Mauritz. Der hatte in den vergangenen Wochen in der ganzen Republik eine Plakatserie verklebt. Einmal einen jungen Mann in Schlabberunterhose, zum anderen ein junges Mädchen in Dessous. Genau die Darstellung des Mädchens ist es, die Bremens oberste Gleichstellerin in Harnisch bringt. Die Darstellungsweise sei derart „sexualisiert“, daß der Weg zur Entabuisierung des Mißbrauchs nicht weit sei. Nun solle sich der Werberat, eine Art freiwillige Selbstkontrolle der Marketingbranche mit dem Fall befassen.

Viele BremerInnen hätten sich über die Werbung beschwert, schreibt Hauffe. Und sei sei derselben Meinung, wie die AnruferInnen: Die Plakate seien „besonders diskriminierend“. Mit dem Bild werde ein Vorurteil bestätigt, das in der Diskussion über den Mißbrauch vielen KritikerInnen immer wieder entgegengehalten werde: Mädchen wollten durch ihre Kleidung und ihr Auftreten bewußt verführerisch auf Männer wirken – die Verkehrung von Täter und Opfer.

Der Werberat möge dafür sorgen, daß Hennes und Mauritz nicht noch einmal auf diese Art und Weise wirbt. J.G.