■ Heute vor fünf Jahren: Terror in Rumänien
Die Schreckensmeldungen aus Rumänien nehmen kein Ende. Augenzeugen berichten inzwischen von mehreren tausend Toten. Trotzdem kommt es in Temesvar auch heute wieder zu Kundgebungen. Panzer und Soldaten umstellen die DemonstrantInnen, gehen aber nicht gegen sie vor. Auch in andern Städten kann der Widerstand nicht gebrochen werden. In der Grenzstadt Arad ruft die Opposition zum Generalstreik auf.
Die Kommunistische Partei Litauens erklärt auf ihrem Parteitag in Wilna ihre Unabhängigkeit von Moskau. Es ist die erste KP einer Sowjetrepublik, die diesen Schritt wagt. Die tschechoslowakische KP hebt auf ihrem Sonderparteitag ihre bisherigen Statuten auf. Die Partei habe endgültig mit der bisherigen „neostalinistischen, dogmatischen Haltung gebrochen“, verkündet Generalsekretär Karel Urbanek.
In Ost-Berlin gehen Zehntausende für die Souveränität der DDR auf die Straße. Der gefeierte Redner ist der neue SED-Chef Gregor Gysi. Mit Transparenten wie „Helmut, bau deinen Kohl im Westen an, weil man ihn hier nicht brauchen kann“ demonstrieren die Ost-BerlinerInnen gegen die Wiedervereinigung.
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