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: Wechsel geplatzt

Berlin (ADN/taz) – Im Berliner Radiodschungel kennt sich ja mittlerweile niemand mehr aus. Da gab es also neuerdings einen Kanal, der belohnte das Einschalten seiner Frequenz mit einem kleinen Gewinnspiel: „Der große Wechsel!“. Kaum hatten wir also alle brav r.s.2 reingedreht, uns vor geöffneten Mikrophonen zum Wechsel bekannt und freudig unsere Geschenke entgegengenommen, da zog r.s.2-Konkurrent RTL unsere Aufmerksamkeit schon wieder ab: Mit dem gleichen Gag, versteht sich, also streng im Sinne der schon lange hörbaren Konvergenzstrategie der Sendeformate.

Nun ist aber Schluß mit der medialen Verwirrung. Das Berliner Landgericht hat dem „Wechsel“- Erfinder r.s.2 am Mittwoch eine einstweilige Verfügung geschenkt, derzufolge RTL die gecoverte Kampagne nun untersagt wird.

Damit befinde sich „eine der spektakulärsten PR-Aktionen, die je in Berlin von einem Radiosender lanciert wurde („Der große Wechsel“), jetzt wieder im alleinigen Besitz“ von r.s.2., freut sich die Pressestelle von r.s.2, und wir freuen uns mit ihr: denn um RTL, den nun jeder Verstoß gegen diese Verfügung ein Ordnungsgeld bis zu 500.000 Mark beziehungsweise bis zu sechs Monaten Haft kosten würde, zu schonen, wechseln wir jetzt einfach gar nicht mehr – sondern hören ab morgen nur noch Weihnachtslieder auf CD!