„Ein blöder Zufall“

■ Die Suche nach dem Computerfehler

Berlin (taz) – Der Mann an der Hotline von Apple hat leider auch keinen heißen Tip parat. Woran es liegt, daß das neue Macintosh-Betriebssystem bei der Rechnung 3 minus 3,01 auf die eher unwahrscheinliche Antwort -0,,, kommt, ahnt er nur: „Ein blöder Zufall. Sicher ein Programmierfehler“, meint Vladi Blasevic. Apples Name werde sicher ein bißchen angekratzt, vermutet der Hotliner, und das Betriebssystem 7.5 müßte unbedingt aktualisiert werden.

Die Rechenaufgabe, die die taz gestern präsentierte, macht nicht allen Macintosh-Rechnern zu schaffen. Wer noch mit alten Betriebssystemen arbeitet, kommt mit dem eingebauten Taschenrechner zum richtigen Ergebnis -0,01. Nur die neue Version 7.5 streikt offensichtlich.

Anders als bei Intel sei es auch nicht der Prozessor, also die Hardware, betont ein Macintosh-Händler: „Das ist ein reines Problem der Software“, sagt Philipp Korintenberg von Systematics. Wo der Fehler genau liegt, konnte auch er gestern nicht klären. Doch es sei mit Sicherheit nur ein schlampig geschriebenes Programm. Er empfiehlt ängstlichen Macintosh-Benutzern auch einen einfachen Test: In anderen Programmen als dem eingebauten Taschenrechner die gleiche Aufgabe rechnen zu lassen. Dann käme der Computer zum richtigen Ergebnis. Daß die laufende Macintosh-Werbekampagne, die sich über die fehlerhafte Hardware des Konkurrenten Intel lustig macht, angesichts solcher Fehler in den eigenen Geräten etwas gewagt ist, gibt auch Korintenberg zu: „Vielleicht hat sich Macintosh da etwas weit aus dem Fenster gelegt.“ Felix Berth