Das nun wirklich neue Ding

■ „Jungle“ in Bremen angekommen: Die 1. Party im „Drome“

Wenn Londoner mal fünf Minuten Zeit haben, kreieren sie einen neuen Musiktrend und erklären, daß der vorherige nur Spaß gewesen wäre, und dieser nun wirklich das ganz große neue Ding sei. Die neueste vorläufig beste Musik der Welt nennt sich „Jungle“, folglich heißt die erste Bremer Jungle-Party „Call it Jungle“ und findet am 27. 12. um 22 Uhr im „Drome“ statt. Veranstaltet wird sie von Christine Lang, die ansonsten im Modernes die Massen beschallt, und Gerd Wichmann, der donnerstags versucht, mit HipHop-Beats und G-Funk Grooves die Menschen ins Drome zu locken.

Jungle ist Musik für die, denen Techno zu lasch ist. Nicht selten machen stolze 180 Beats pro Minute diese Mischung aus Tribal Techno, Ragga, HipHop und Soul besonders für Hyperaktive tanzbar. Auf die Teller kommen die Platten am Dienstag von Ober-Modernes-DJ Ralph „von“ Richthofen und dem Raggamuffin-DJ Milko Mike. Mit bloßem Auflegen werden sie sich allerdings nicht begnügen, sondern mit ihrem gemeinsamen Projekt „Pitchforce“ auch live auftreten. Ralph sorgt für die Beats, und Milko toastet dazu. Das heißt nicht, daß es was zu essen geben wird; „Toasting“ nennt man den Gesang bei Reggae-inspirierter Musik.

Neben den Ohren können auch die Augen schmausen. Für die Deko sorgt nämlich kein geringerer als der Berliner Jungle-Design-Star Jim Avignon, der für die Plattencovers des „downbeat“-Labels verantwortlich ist.

Wer Jungle noch als authentisches Phänomen erleben möchte, kommt an „Call it Jungle“ nicht vorbei. Für den Februar habenßbereits zwei Großveranstalter kommerzielle Parties angedroht, und der Viva/Sony-Hype scheint nicht mehr fern.

Andreas Neuenkirchen