Anpassung ans System

■ betr.: „Der Krankenschein wan dert zum Altpapier“, „Erst ein Konto bedeutet Freiheit“, taz vom 27.12.94

Es hat mich doch schon erheblich überrascht, daß jetzt auch in der taz unkommentiert Artikel erscheinen können, die sich positiv zur Vervollkommnung der Erfassung der Bevölkerung äußern. Jede Erfassung bedeutet die Vorbereitung zu Sanktionsmaßnahmen, zur Disziplinierung und Gleichschaltung der Menschen! Mir ist, als ob vor zirka zehn Jahren diese Gefahren für eine demokratische Gesellschaft im Zuge der Volkszählung auch vom BVG entsprechend gewürdig wurden.

[...] Beide Systeme, die Girokonten mit den immer weiter verbreiteten point-of-sale-Terminals und den Geldautomaten sowie die Krankenkassekarte spannen das Überwachungsnetz immer enger; und wer hat den Nutzen? Der enorme technische Aufwand wird auf jeden Fall von den Mitgliedern der Krankenkassen und den vielen kleinen Kunden der Banken bezahlt. Die Rationalisierungsgewinne gehen zugunsten anderer Gruppen der Gesellschaft.

Warum fordern Eure Autorinnen eine maximale Anpassung an ein System anstatt vom System (Sozialkassen/Arbeitgeber/etc.) Offenheit für verschiedene Lösungen (zum Beispiel Barzahlungen) zu verlangen? Jens Niemann, Hamburg