Vom anderen Stern

■ Kuba wieder Sieger beim Bremen Cup

It's all over now again. Das 16. Bremer Frauen-Volleyballturnier, in diesem Jahr „Bremen Cup“ genannt, hat wieder einmal den würdigsten Sieger. Bereits zum achten Mal setzten sich die Überflieger aus Kuba durch. Wieder einmal war Rußland der Gegner im Endspiel, aber leider war nach 73 Minuten schon Schluß. Mit 3:0 (15:6, 15:12, 15:10) behielten die Kubanerinnen locker die Oberhand. Da war einfach nichts zu machen. Was immer die tapferen Damen aus Swerdlowsk, denn da kommen sie alle her, auch anstellten, gegen die übermächtigen Weltmeisterinnen hatten sie nichts zu bestellen.

Sportlich gesehen war der einzige Höhepunkt dieser Veranstaltung dies: Das Bremer Publikum bekam die derzeit weltbeste Volleyball-Formation im Frauenbereich zu sehen. Und das war nun wirklich allererste Sahne. Mit wieviel Clevernerss, Routine und Chuszpe Mireya Luis oder Regla Bell und Regla Torres ihre Final-Kontrahenten aus dem Ural regelrecht vom Feld fegten, war von einem anderen Stern. Man muß sich das vorstellen: Seit 1983 prügelt eine Frau Luis die Bälle aus unvorstellbaren Höhen in die gegnerischen Abwehreihen, und sie hat von ihrer Kraft beinahe nichts eingebüßt. Nun, mit 27 Jahren, tut ihr ihr Körper zwar weh, aber ihrer Dynamik zuzuschauen ist immer noch ein Genuß.

Dabei haben ihre Mitspielerinnen sogar stark aufgeholt. Die Einzelwertung beim Bremer Turnier bestätigte dies. Zur besten Angreiferin wurde Regla Bell gekürt, im Block erwies sich Torres als Beste, ebenso Lily Izquierdo als Universalspielerin.

Die Deutschen waren nach der Halbfinalniederlage gegen Rußland gut wiederzuerkennen. Im Spiel um Platz drei fummelten sie saft- und kraftlos herum, waren unkonzentriert, wirkten überspielt und demotiviert. Chinas Jung-Auswahl (Durchschnittsalter um die 18 Jahre) fertigte das Bundesrumpfteam in drei Sätzen ab. Schade, aber bei den vielen Absagen vor Beginn des Turniers war nicht mehr drin.

Wenigstens der Bremer Veranstalter war zufrieden: 6.500 ZuschauerInnen verhinderten ein Minus in der Kasse. Mins Minssen