Ein Schiff wird kommen

■ Nordkorea beginnt Handel mit USA

Seoul/Washington (dpa/AFP/ rtr) – Das wirtschaftlich angeschlagene Nordkorea will in der nächsten Woche die Importbeschränkungen für Waren aus den USA aufheben. Außerdem dürfen dann auch US-Frachter in den Häfen Nordkoreas anlegen. Damit werde das amerikanisch-nordkoreanische Atomabkommen erfüllt, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums.

Dieses Abkommen wurde im Oktober 1994 unterzeichnet. Es legt fest, unter welchen Bedingungen Nordkorea sein Atomprogramm einfriert: Hilfe der USA bei der Umrüstung der Atomreaktoren von Graphit- auf Leichtwasser- technik – dabei entsteht weniger waffentaugliches Plutonium. Die USA soll das Handelsembargo lockern und will noch in dieser Woche 50.000 Tonnen Öl liefern.

Politische Kreise in Südkorea betonten den symbolischen Charakter der Maßnahmen: Die Wirtschaft des stalinistischen Landes stehe vor dem Bankrott. Experten in Seoul gehen davon aus, daß Nordkoreas Wirtschaft seit Jahren schrumpft. Statistiken darüber gibt es nicht. In den letzten Jahren war China nahezu der einzige Handelspartner Nordkoreas. Fast alle Importe stammten aus dem nördlichen Nachbarstaat; sogar Konsumgüter wie Bier oder Reis mußten offenbar importiert werden. Bezahlt wurde selten; lediglich Kräuter, Ginseng und einige Erze wurden nach China geliefert.