Nierentest imAngebot

Vorbeugen ist besser. Das hören Krankenversicherte, seit es den Zähnen an den Schmelz geht – und schrubben. ZeitgenossInnen, die mit ihren Zähnen schon im Reinen sind und nun auch anderweitig vorbeugen möchten, dürften an der Nierentest-Aktion von Apothekerkammer, AOK und Hersteller Bayer Gefallen finden – wenn nicht mehr: Denn Nierenschäden im Frühstadium merken Betroffene selten selbst. Das leise Ziehen im Rücken oder die Schlappheit im Kopf – wer dächte dabei schon an Eiweiß im Urin, an eine Infektion?

Eben. Deswegen gibt's nun die bunten Teststäbchen zum Sonderpreis von 50 Pfennig. „Denn späte Behandlung kostet mehr“, begründet AOK-Sprecher Wilfried Mysegaes die Aktion. Alleine in Bremen müssen rund 500 Personen regelmäßig zur Blutwäsche, so stark sind deren Nieren geschädigt.

Dennoch, sämtliche Bremer Apotheken beteiligen sich an der Aktion – obwohl sie daran nichts verdienen. Denn alles Geld, auch die Kaufsumme der Stäbchen vom Pharmariesen Bayer, geht an die Aktion Sorgenkind. Das ist ein echtes Schnäppchen „für einen guten Zweck“, findet Richard Kaemb, Präsident der Apothekerkammer. Schließlich koste sonst schon ein Diabetes-Test 1,50 Mark.

Wer allerdings Schwierigkeiten bei der Farberkennung hat, sollte den kleinen Pipi-Test nicht ohne fremde Hilfe auswerten: Alleine neun verschiedenen Grün-Schattierungen muß man erkennen, um am Ende zu beurteilen, ob alles stimmt. Da ist die Apothekerin um die Ecke schon skeptisch: „Ich glaube, ältere Leute werden damit am ehesten Probleme bekommen.“

Egal ob jung oder alt: Im Zweifel sofort zum Arzt, rät die Krankenkasse. „Ruhig direkt zum Urologen“, empfiehlt Mysegaes. Denn ob in jedem Fall der Gang zum Hausarzt der erste sein solle, „das haben wir hier in Bremen noch nicht abschließend behandelt.“

ede