Ende für Atlas Copco trotz Patt

■ Verdacht auf EG-Mittel-Mißbrauch besteht weiter

Ein Patt ist kein Patt: Mit sechs zu sechs Stimmen war sich der Aufsichtsrat der deutschen Atlas Copco Holding gestern zunächst uneins über die Zukunft seines Bremer Werkes – dann hat der Vorsitzende von seinem doppelten Stimmrecht Gebrauch gemacht und damit die Schließung von Atlas Copco Bremen zum Jahresende besiegelt. Zuvor gelang es dem Bremer Aufsichtsratsmitglied, dem Betriebsrat Erwin Peters, auch noch die anderen fünf Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat für sein Rettungskonzept zu gewinnen. Doch das nutzte nichts: Bis Ende September wird die Produktion bei Atlas Copco Bremen eingestellt, bis Ende des Jahres sollen 200 Bremer Arbeitsplätze durch 170 in Örebro in Schweden abgelöst sein.

„Einen Teil von ihnen hofft Atlas Copco in andere Werke übernehmen zu können“, teilte gestern die Geschäftsleitung mit. Der Rest soll über einen Sozialplan entschädigt werden, den der Bremer Betriebsrat jedoch als indiskutabel ablehnt. „39.000 Mark brutto bei 21 Jahren Beschäftigung“, nannte Betriebsratsvorsitzender Erwin Peters als Beispiel. Die Bremer Wirtschaftsdeputierte der Grünen, Maria Spieker, sagte gestern, daß die grüne Europafraktion überprüfen wolle, ob Atlas Copco, wie vermutet, mit der Schließung der Bremer Niederlassung EG-Mittel mißbraucht. sip