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Kittelbrände

Man hat ja schon davon gehört, daß Pharmafirmen ganze Chargen außer Kontrolle geratener Abführmittel zurückgezogen haben. Daß aber ein großes Bekleidungsunternehmen Klamotten, die es zwischen September und Dezember 1994 verkaufte, wieder einsammelt, noch dazu per Aufruf in allen großen Tageszeitungen und gegen Rückerstattung des Kaufpreises: das hat es noch nie gegeben. Bei C&A in Düsseldorf war man aber unerklärlichen Reklamationen von zwei Kunden nachgegangen, deren Kleider nach Kontakt mit einer Flamme – surprise! surprise! – in Brand geraten waren. Und das dürfen sie nicht. Jedenfalls nicht so schnell. Tests ergaben jedenfalls, daß die betroffene Art von Sweatshirts, Hemden und Westen leichter entzündbar sind als andere Baumwollartikel – einem Material, das, wenn auch keineswegs feuerresistent, so doch mit einem relativ hohen Kokelfaktor ausgestattet ist. Die Teile können nun auch ohne Kassenbon bei jeder C&A-Filiale wieder zurückgeben, selbst wenn sie schon getragen sind und die Etiketten herausgetrennt wurden. C&A befürchtet jetzt, daß die als Kundenservice gedachte Aktion durch schmissige Presseberichte zu einer Hysterie führen könnte. Wir würden uns an deren Stelle ja eher davor fürchten, daß daraus die größte Altkleiderumtauschaktion der Nachkriegsgeschichte werden könnte. Umtauscher sollten sich aber auf jeden Fall noch mal überlegen, ob sie wieder zu Modellen mit „einem stark aufgerauhten modischen Oberflächeneffekt“ greifen. Derlei tut nämlich nie gut. Barbara Häusler

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