Ein einzelner Fund im Erdreich

■ Erddepot der RAF auf Wuppertaler Friedhof entdeckt

Berlin/Karlsruhe (AFP) Friedhofsarbeiter haben in der vergangenen Woche auf einem Wuppertaler Friedhof ein Erddepot gefunden. Als sie ein Grab einebnen wollten, holten sie unter der Grabumrandung einen Plastikbehälter hervor. In der schuhkartongroßen Kiste befanden sich Papiere und Personalausweise. Der Pressesprecher der Bundesanwaltschaft, Rolf Hannich, bestätigte gegenüber der taz den Fund. Außerdem habe man „Gegenstände zur Maskierung“ gefunden. Es soll sich um Perücken und falsche Schnauzbärte handeln. Genaueres wollte Hannich nicht mitteilen, der Fund werde „kriminaltechnisch“ untersucht. Noch sei unklar, ob die Kiste neue Hinweise auf die Vorgehensweise der RAF brächte.

In dem Behälter sollen auch Bauanleitungen für Bomben und Zeitzünder sowie Informationen über die Polizeiarbeit gelegen haben. Hannich sagte, auch ein „nicht näher bestimmter Hinweis“ auf die frühere RAF-Terroristin Gudrun Ensslin habe sich gefunden. Das Versteck sei möglicherweise von Mitte der siebziger bis zum Ende der achtziger Jahre benutzt worden sein. Hannich wollte dagegen zur „zeitlichen Einordnung“ keine Angaben machen. Er meinte aber, daß es sich bei dem Depot um eines handeln könnte, das auf einer Liste der RAF vermerkt sei. roga