Hacker entwischt dem FBI

■ US-Polizei sucht Computerfreak, der das Pentagon blamierte

Washington (dpa/taz) – Wen es offiziell nicht mehr gibt, den kann man auch nur schwer finden. Diese Erfahrung muß zur Zeit die US- amerikanische Bundespolizei (FBI) machen, die auf der Suche nach einem der berüchtigtsten Computerhacker ist. Dieser jedoch ist in der Lage, sich mit Hilfe seiner Computerkenntnisse falsche Personalausweise herzustellen. So reist er vielleicht unter dem Namen Adam Joe Smith durch das Land, während der Fahndungsaufruf des FBI doch auf den Namen Kevin David Mitnick ausgeschrieben ist.

Die Hackerbiographie von Kevin David Mitnick läßt das Herz all derer höher schlagen, die den Behörden immer schon mal eins auswischen wollten. Als Teenager blamierte er das US-Verteidigungsministerium, indem er in das Computersytem zur Luftüberwachung Nordamerikas eindrang. Nachdem er 1992 beim Knacken des Computersystems der Firma Digital Equipment gesicherte Software im Wert von über einer Million Dollar gestohlen hatte, ordnete ein Richter eine psychotherapeutische Behandlung an. Nach einem erneuten „Hackerschaden“ bei einer US- Telefongesellschaft tauchte der 31jährige unter. Jetzt soll ihn der am Dienstag ausgeschriebene Fahndungsaufruf wieder zutage fördern. Bisher scheiterte jedoch schon der Versuch des FBI, Mitnicks Familie zu einem öffentlichen Aufruf an den Flüchtigen zu überreden. ks