■ Vorlauf
: Davon ein Bild singen / "Corinna". Die heitere Familienserie.

„Corinna“. Die heitere Familienserie. 20.45 Uhr, RTL

Es sei kein Zufall, so verkündet uns RTL, daß die Wörter Corinna und Chaos mit dem gleichen Buchstaben beginnen. Davon könne auch der Rest der Familie Belz „ein Bild singen“. So steht's in der rätselhaften Presseerklärung des Senders. Warum die Familie Belz ein Bild vom Chaos Corinnas singen kann und wie sie das macht, erfährt man in der ersten Folge der neuen lustigen Familienserie nicht, dafür ist sie aber auch kein bißchen lustig, und von Chaos keine Spur.

Corinna (Ingrid Stein) ist „engagierte Hausfrau“ aus Schwerte und unumschränkte Herrscherin über ihre Kleinfamilie. Ihr vierter Ehemann Klaus (Wolf-Dietrich Berg) ist ein bierbäuchiger, glatzköpfiger Mittfünfziger, der außer Würstchen und Kartoffelsalat, Bier und seiner Ruhe von zu Hause nichts erwartet. Am liebsten sitzt Klaus auf dem grünen Sofa und testet seinen neuen Nasenhaarschneider, der ihn erheblich erregt, so daß er, nachdem die Nase frei ist, seine Ohren und gleich darauf gar den Bauchnabel von Haarbewuchs befreit.

Aber das ist nur ein Nebenschauplatz. Der Konflikt der ersten Folge schwelt zwischen Mutter Corinna und ihrem 31jährigen Sohn Frank. Dieser hat sich aufgrund seines Mutterkomplexes zu einer Gestalttherapie entschlossen, bei der er auf bunte Kissen einschlägt, denen er vorher hassenswerte Namen zu geben hat. Warum er allerdings als Teil der Therapie während der ganzen Folge mit Sonnenbrille herumlaufen muß, bleibt im dunklen. Als Corinna erfährt, daß ihr Sohn bei einem „Irrenarzt“ ist, kennt ihre Sorge keine Grenzen, und sie sucht Franks Therapeutin auf, die nun wiederum Corinna ihren eigenen Mutterkomplex entlockt.

Als die nun ebenfalls mit Sonnenbrille das gemeinsame Wohnzimmer betritt, kennen die eingespielten Lachgeräusche kaum noch Grenzen. Frank und Corinna, beide durch ihre Brillen sehend geworden, bekennen sich gegenseitig ihre Liebe, woraufhin die Enkelin Jenny ebenfalls mit Sonnenbrille erscheint. Ende erste Folge. Aber singen Sie sich doch heute abend selbst ein Bild.Volker Weidermann