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Null MOX in Hanau

■ Siemens/KWU sieht keine Chancen mehr für eine deutsche Plutoniumfabrik

Frankfurt/Main (taz) – Adolf Hüttl, im Vorstand des Siemens- Konzerns für die Kraftwerk Union (KWU) zuständig, gibt auf. Auch die fast fertiggestellte Fabrik für Plutonium-Uran-Mischoxid- Brennelemente (MOX) in Hanau wird nicht in Betrieb gehen. Sollte in Hessen die rot-grüne Landesregierung am Ruder bleiben, sehe er dafür „keine Chance“ mehr, sagte Hüttl auf der Jahrespressekonferenz der KWU. Noch im letzten Jahr hatte Siemens die Erlaubnis zum Weiterbau vor dem Bundesverwaltungsgericht erstritten. Weitere Erklärungen zu dem nun erstmals öffentlich eingestandenen Rückzug auch aus diesem Teil des Plutonium-Brennstoffkreislaufes waren gestern nicht zu erhalten. Adolf Hüttl sagte auf Nachfrage nur, es handle sich um seine „persönliche Überzeugung“.

Die Chefmeinung dürfte den politischen Tatsachen entsprechen. Ein erneuter Wahlsieg der rot-grünen Landeskoalition gilt als wahrscheinlich. Seit zwei Jahren liegt eine ältere MOX-Anlage still. Noch in diesem Sommer will die KWU auch die Produktion von reinen Uran-Brennstäben in Hanau einstellen. Dennoch war Hüttl noch im Dezember 1994 davon überzeugt, daß Siemens – „in Absprache mit den Energieversorgungsunternehmen“ – die zweite, neue MOX-Fabrik fertigbauen werde. Wegen der „Blockadepolitik“ der hessischen Regierung würden die Arbeiten allerdings nur „schleppend“ vorankommen.

Der neuen Erklärung von Hüttl wollte der hessische Umweltminister Rupert von Plottnitz (Bündnisgrüne) nicht widersprechen: „Wenn Hüttl glaubt, daß der sicherheitsorientierte Gesetzesvollzug der Landesregierung zu dieser Konsequenz führt, dann ist das so.“ Klaus-Peter Klingelschmitt

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