Kein Lederhosentyp

„Sport Bild“ hatte einen echten Knaller zu vermelden: Otto Rehhagel, das Trainermonument von der Weser, will den Verein wechseln. Und zwar ausgerechnet zu den Münchner Bayern. Eine Woche vor dem Hallen-Masters in München habe Rehhagel ausführlich mit den Bayern verhandelt. „Man war sich weitgehend über eine Zusammenarbeit einig geworden“, berichtete das Sportblatt, „was Rehhagel aber beim Masters noch nicht bestätigen wollte.“ Und Werder gestern schon gar nicht.

„Es fällt mir außerordentlich schwer, mich ihn in Lederhosen vorzustellen“, konterte gestern Werder-Manager Willi Lemke. Der Manager hatte zwar noch nicht mit dem Trainer über die Zeitungsmeldung geredet, war sich aber sicher, daß nichts an der Nachricht dran ist. Rehhagel habe einen Vertrag bis zum Juli 1996. Lemke: „Wir planen weiter mit Otto Rehhagel. Otto gehört zu Bremen wie der Roland und die Stadtmusikanten.“ Thema erledigt. Allerdings: Schon einmal, vor einigen Jahren, hatte Rehhagel mit den Bayern verhandelt – und dem Werder-Manager erst Monate danach davon erzählt.

Lemke treiben zur Zeit allerdings ganz andere Pläne um: Am kommenden Dienstag wird Bremen einen fußballerischen Leckerbissen im Weser Stadion genießen können, gutes Spendengefühl inklusive. Um viertel nach acht wird Werder gegen den IFK Göteborg antreten. Ein Freundschaftsspiel, ein Testspiel für die beginnende Rückrunde, aber auch eine humanitäre Aktion. Denn alle Einnahmen gehen nach Mostar. Lemke: „Schon jetzt sind durch die Sponsoren rund 58.000 Mark in der Kasse. Wenn alles gut geht, werden wir 80.000 Mark überweisen können. 20.000 Zuschauer, das wäre für ein Freundschaftsspiel ein sensationelles Ergebnis.“ Und daß es nicht zu einem Larifarispiel wird, dafür ist gesorgt. Beide Mannschaften werden in ihren stärksten Formationen antreten, sagte Lemke. J.G.