Abschalten jetzt!

■ betr.: „Endlager jetzt!“ taz vom 28. 1. 95

[...] Wer gerne ein AKW-Gegner sein möchte, sollte als Frankfurter Journalist wenigstens:

1. manchmal bei Aktionen am AKW Biblis präsent sein und

2. ab und zu die Schriften der AKW-GegnerInnen lesen.

Dort hätte er erfahren, warum über ein Endlager erst nach der Stillegung der AKWs nachgedacht werden kann. Eines der Probleme ist die Menge an Atommüll. Solange die AKWs in Betrieb sind, produzieren sie immer mehr Müll. Erst nach ihrem Abschalten kann die Größe des benötigten, sicheren Endlagers abgeschätzt werden.

Vor fast 30 Jahren wurde der Bauplatz in Wyhl besetzt. Damals wäre es noch möglich gewesen, den Müll statt in Glas in Gold einzuschließen, was die Sicherheit beim Lagern drastisch erhöht. Heute reichen die gesamten Goldvorräte dafür nicht mehr aus. Ohne Abschaltung läuft eine Endlagerdebatte immer unter der Prämisse „Hauptsache groß“, deshalb: Abschalten jetzt! Georg Dombrowe, Darmstadt