„König Otto“ bleibt in Bremen Jimi Hendrix, Mao, Che und Kinderladen

■ Otto Rehagel und Willi Lemke dementieren Gespräche mit Bayern Ausstellung in Syke zeigt Lebensart 1965-75

Otto Rehhagel läßt sich nicht aus der Reserve locken. Der Trainer des SV Werder Bremen, seit 14 Jahren in Diensten des Fußball-Pokalsiegers, ist als Nachfolger von Giovanni Trapattoni beim Erzrivalen FC Bayern München im Gespräch (vgl. taz vom 3.2.). Doch „König Otto“ bleibt eisern. „Spekulationen über einen Wechsel zu Bayern München überlasse ich den Medien“, erklärte der 56 Jahre alte Trainer am Wochenende.

Rehhagel, dem die Münchner bereits vor einigen Jahren ein Angebot unterbreitet hatten, verwies auf seinen Vertrag in Bremen und betonte: „Ich habe keine Gespräche mit den Bayern geführt.“ Werder-Manager Willi Lemke führte am Sonntag ebenfalls den zum 30. Juni 1996 auslaufenden Vertrag an: „Es gibt keine Klausel über einen vorzeitigen Ausstieg. Das Werder-Präsidum plant auch weiterhin mit Otto Rehhagel.“

Angebliche atmosphärische Störungen zwischen Trainer und Manager, die sich nach der langen gemeinsamen Dienstzeit zuletzt durch den geplatzten Effenberg-Transfer verstärkt hätten, wollte Lemke nicht gelten lassen: „Unser Verhältnis ist wie immer. Nicht kumpelhaft, aber gut.“ Der Werder-Manager beschwor die „heile Welt“ der Werder-Familie in pathetischen Worten: „Wir stehen weiterhin treu zusammen.“

Andererseits stellte Rehhagel seine besonderen Machtbefugnisse in Bremen auch gegenüber dem Manager bei den Transfer-Verhandlungen heraus. „Erst wenn ich mit einem neuen Spieler einig geworden bin, auch über seine Gehaltsvorstellungen, dann informiere ich zunächst meinen Präsidenten. Zum Schluß macht dann der Manager den Vertrag perfekt“, sagte Rehhagel zum aktuellen Fall „Heiko Scholz“, der aus Leverkusen nach Bremen kommen soll.

Rehhagel, über dessen Wechsel zu anderen Klubs aus dem In- und Ausland in der Vergangenheit immer wieder spekuliert wurde, ließ keinen Zweifel daran, daß er sich auch in der „Weltstadt“ München zurechtfinden würde. Dort ist der Druck durch die konkurrierenden Medien weitaus größer als in Bremen. Rehhagel: „Ich bin 56 Jahre alt, 30mal um die Erde gefahren und habe nie Probleme gehabt.“

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Peter Hübner, dpa