Kommentar: Eigentor
■ FDP-Hysteriker setzen sich durch
Die FDP steckt in der Klemme. Als Partei findet sie schon lange nicht mehr statt. Das gesellschaftspolitisch liberale Profil ist verblaßt, ihr Innensenator hat sich nur als Polizeisenator profilieren können. Die FDP, das ist Claus Jäger, das ist der Versuch, den Forderungen der Handelskammer hinterherzuhecheln. Freilich holt er sie nie ein. Das ist die Lücke, in die die CDU gerne sticht. Drei Jahre lang hat sie die FDP vor sich hergejagt. Die FDP muß sich fragen, wo sie noch ihre Funktion hat in der Bremer Politik. Stammwähler hat sie nur unter 5 Prozent. Jetzt ist auch noch „Arbeit für Bremen“ (AfB) dazugekommen - das hat die FDP offenbar in Panik versetzt.
Die FDP hat Angst, und Angst essen Verstand auf. Es wird ihr nicht bekommen. Nicht nur, daß es der Kleinpartei ohne breite Mitgliederbasis nicht gerade leicht fallen wird, von Null auf Hundert in den Wahlkampf zu starten. Es wird sich auch rächen, daß sie wegen einer vergleichsweise unbedeutenden Geschichte die Koalition aufgekündigt wird.
Das versteht nur, wer sich für Psycho-Kiste interessiert, die der FDP-Wirtschaftssenator mit dem grünen Stadtentwicklungssenator hatte. In den letzten Monaten wurde es immer schlimmer, es ging einfach nicht mehr. Die Chancen, daß die FDP nach der Wahl noch einmal für eine Mehrheit gebraucht wird, sind gleich null.
Jochen Grabler
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