Spielen für's Gemeinwohl

■ Spielbanksteuer: 37,5 Millionen Mark

Toi toi toi – der Direktor der Bremer Spielbank, Klaus Hillermann, klopfte gestern auf den Tisch: 15 Jahre hat die Bremer Spielbank ohne Skandale überlebt. Und dabei gut gelebt: Jahr für Jahr im Schnitt 37 Millionen Bruttospielertrag eingefahren. Auch mit dem Ergebnis 1994 ist man zufrieden. Trotz des Sommers mit wochenlangem Schwimmbadwetter haben 180.000 Menschen ihr Geld in der Spielbank Bremen und den Automaten-Salons am Breitenweg sowie am Theodor-Heuss-Platz in Bremerhaven verspielt und damit für den höchsten Spielertrag der 15 Jahre gesorgt – 37,5 Millionen.

Mit diesem Ertrag steht die Bremer Spielbank an 10. Stelle unter den insgesamt 38 Banken in Deutschland (Auf Platz 1 steht Dortmund).

Was die SpielerInnen verlieren, kommt zu 80 Prozent dem Land Bremen zugute: diesmal 30 Millionen; 15 davon fließen direkt in die Landeskasse, 15 Millionen bekommt die „Stiftung Wohnliche Stadt“. Die Stiftung bedenkt zu gerechten Teilen Bremen und Bremerhaven. Geld gibt's allerdings nur für Investitionen, nicht für laufende Kosten, außerdem dürfen die Projekte nicht zu den Pflichtaufgaben des Senats gehören.

Der Stiftungsrat hat 1994 zum Beispiel für folgende Projekte Geld bewilligt: 50.000 für die Sanierung von Wandbildern und Skulpturen, 25.000 für Bänke am Weserufer, 45.000 für die Bildhauerwerkstatt in der Haftanstalt Oslebshausen, 300.000 für die Umgestaltung des Liegnitzplatzes. Schwerpunkte sind immer auch Grünanlagen und der Naturschutz: So fließen 500.000 in ein „Grünzentrum“ Sodenmattsee und 700.000 Mark in die Erweiterung des Oslebshauser Parks. Der Radweg an der Benneckendorffallee wird mit 600.000 Mark Spielgeld gebaut. 170.000 bekommt das Lagerhaus für die Umgestaltung des Foyers. 300.000 Mark wurden bewilligt für den Spielplatz Bromberger Straße. Nützliches findet sich auch in der Rubrik „Sonstiges“: 40.000 Mark etwa wurden für Übungsräume für „Popularmusiker“ ausgegeben.

Die größten Batzen: eine Million für die Sanierung des Fockemuseums, zwei Millionen für das „Lichthaus“, 1,2 Millionen für die Sanierung der „Glocke. Die Landesregierung freut's: Im Dezember hat sie die Lizenz der Bremer Spielbank bis ins Jahr 2005 verlängert.

cis