Kommentare, Stellungnahmen, Debatte SPD in Neumanns Bett

Genosse Grünenkiller wittert Morgenluft und kommt aus seinem Mauseloch hervor. Drei der zehn Untergrundvotierer aus der SPD-Fraktion haben das Outing schon gewagt und ihre Stimmen gegen den Wedemeier-Senat diesmal offen der CDU versprochen. Wenn ein Mitglied des Fraktionsvorstands und ein Unterbezirksvorsitzender jetzt mutig für das Bündnis mit Kudella streiten, ist der Parteivorstand gewarnt. Zwar haben die Abgänger Barsuhn und Sakuth Narrenfreiheit, doch wenn die Landesvorsitzende dem zerbröseln der Partei nicht gegensteuert, wird die Sehnsucht nach der Großen Koalition bald unverhohlen laut verkündet werden.

Wer inhaltlich nichts mehr zu bieten hat, wähnt sich in Neumanns Armen vor dem Wähler sicher. Die SPD verkommt zum Wahlclan für Regenten. Dabeisein ist alles. Der Spitzenkandidat hat längst erkannt, daß er von seinem stolzen Wort, wonach für eine Große Koalition er nicht zur Verfügung stünde, herunter muß. Gebot das damals die Taktik der Machtsicherung, so steuert er jetzt wegen Grobi Gegenkurs. Noch ist seine Offerte an die CDU verdeckt, aber die Konkursabwicklung seiner alten Firma läuft ja noch. Den neuen Partner umwirbt man da dezent.

Kein Zweifel, was gestandenen Sozialdemokraten als Unzucht gilt, ist Wedemeiers Sehnsucht. Als Chef einer Großen Koalition glaubt er sich in Bremen vor ernsthaften Gegnern sicher. Gewerkschaft und Partei sind für Klaus Wendehals keine Bedrohung. Überall nur tote Hose. Niemand wibt für Rot-Grün, die inhaltlich so gut zusammenpassen. Daß Grün allen Unkenrufen zum Trotz bis heute wacker durchgehalten hat, lobt keiner. Niemand fragt, was das Bündnis mit der CDU für Bildungs- und Sozialpolitik, für Stadtentwicklung und Umweltschutz bedeutet. Dumpf steigt die SPD in Neumanns Bett, aus dem man sie dereinst als Leiche holen wird

. Horst-Werner Franke, Senator a.D.