Bio-Äpfel werden teurer

■ Obstbauern fordern höhere Erzeugerpreise

Höhere Preise für ihre im umweltschonenden Anbau erzeugten Äpfel haben erneut die Obstbauern im Alten Land gefordert. „Wir erhalten nun schon drei Jahre hintereinander völlig unzureichende Erzeugerpreise, obwohl wir in unserem Anbau mehr Aufwand als früher betreiben“, erklärte der Vorsitzende des Obstbau-Versuchsringes Altes Land, Peter Ramdohr, am Dienstag in Jork (Kreis Stade) zum Auftakt der norddeutschen Obstbautage 1995.

Nach Angaben von Ramdohr haben sich bisher 70 Prozent der Altländer Obstbauern, die 81 Prozent der Anbaufläche repräsentierten, den Richtlinien des integrierten Obstanbaus angeschlossen. Das 1989 eingeführte Konzept sieht vor, daß die Bauern weitgehend auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und so weit wie möglich auf natürliche Methoden der Schädlingsbekämpfung zurückgreifen. Mit diesem umweltfreundlichen Anbau, der mit einer regelmäßigen Qualitätskontrolle verbunden sei, gingen die Landwirte freiwillig über die vom Gesetzgeber geforderten Maßstäbe hinaus.

Die Obstbauern müssen nach den Worten von Ramdohr bei allen Sorten und Qualitäten auf Preise von rund 60 DM pro Doppelzentner kommen. In der Saison 1992/93 hätten sie aber durchschnittlich nur 33,89 DM erzielt, 1993/94 seien es 34,87 DM gewesen, während man in der Saison 1994/95 bis Mai noch 40 DM erreichen konnte. dpa

Zu den bis Freitag dauernden norddeutschen Obstbautagen erwarten die Veranstalter rund 1 000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Am Mittwoch und Donnerstag stehen Fachvorträge sowie verbandspolitische Diskussionen auf dem Programm. dpa