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: Königsopfer

Noch vor den ersten geplanten Entlassungen hat die Finanzkrise bei der französischen Tageszeitung Libération ihr erstes Opfer gefordert: Generaldirektor Jean-Louis Péninou mußte gehen, die Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat hatten ihm schlechtes Management bei der gescheiterten Zeitungsreform vom vergangenen September vorgeworfen. Vorerst hat Chefredakteur Serge July jetzt auch den kaufmännischen Teil der Zeitung übernommen. Er teilte den LeserInnen gestern mit, Libé sei durch die Reform mit mehr Seiten besser geworden, nur leider seien „nicht viel mehr Leser“ dazugekommen. Man hatte auch nur einen Teil der geplanten 50 Millionen Mark Investitionsgelder auftreiben können. Jetzt soll der Seitenumfang wieder von rund 80 auf 60 reduziert werden, zwischen 50 und 100 Entlassungen stehen an.