Nölle kündigt Rückzug an

■ Letzter Versuch als CDU-Spitzenkandidat

Ulrich Nölle hat eine feste Überzeugung: „Es kommt der Wechsel.“ Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Zusammenbruch der Ampel-Koalition vor knapp zwei Wochen ließ der potentielle CDU-Spitzenkandidat gestern die Öffentlichkeit auch wissen, wie er zu seiner Überzeugung kommt: „Schon die Bremer Taxifahrer reden davon. Und mein Schneider hat mir neulich einen Stoff gezeigt, aus dem hatte er schon für Wilhelm Kaisen einen Anzug gemacht. Und dann hat er mich gefragt: ,Haben Sie auch einen Auftrag für mich?'“

Noch ist Nölle nicht soweit. Aber eigentlich möchte er schon gerne Bürgermeister werden, versicherte er gestern. Allerdings auch nur das. Für mindere Jobs wie etwa ein Senatorenamt unter einem anderen Bürgermeister stehe er nicht zur Verfügung: „Dann bleibe ich in der Sparkasse.“ Und wenn es diesmal wieder nicht klappt mit dem Machtwechsel durch die CDU, dann werde er kein drittes Mal als Spitzenkandidat antreten. Nölle: „Ich würde mein Bürgerschaftsmandat wahrnehmen, 1999 aber nicht wieder kandidieren.“

Schließlich geht es Nölle bei der Sparkasse nicht schlecht. Ab März ist die Bank sogar so frei, ihn ebenso wie Friedrich Rebers (AfB) bei vollen Bezügen für den Wahlkampf freizustellen. „Davon wird keiner unserer Kunden etwas merken“, versichert der Vorsitzende des Sparkassen-Verwaltungsrats, Hockemeyer. Schließlich würden die Direktoren auch weiterhin das tun, wofür sie teuer bezahlt werden: „Sie tragen die Verantwortung.“

Nölle glaubt inzwischen nicht mehr an einen Erfolg des CDU-Mißtrauensantrags gegen Umweltsenator Ralf Fücks: „Das wird scheitern, weil die National-Konservativen Fücks stützen.“ Politisch sei das Ziel des Antrags aber dennoch erreicht: „Die Ampel ist kaputt.“ Ase