Grüne eindeutig für Rot-Grün

■ Ralf Fücks für Mißtrauensvotum den Rücken gestärkt

Die Bremer Grünen wollen Rot-Grün. Mit überwältigender Mehrheit verabschiedete am Samstag die Mitgliederversammlung eine Koalitionsaussage zugunsten der SPD. Es gebe eine klare Alternative, heißt es in dem Resolutionsentwurf des Landesvorstandes: „Entweder ein rot-grünes Reformbündnis oder eine Große Koalition.“

Doch so klar der Beschluß auch daherkam, in der innergrünen Debatte überwogen die Zweifel, ob sich in einer rot-grünen Koalition nicht dieselben Schwierigkeiten ergeben, vor denen auch schon die zerbrochene Koalition gestanden habe. Die SPD, so die immer wieder geäußerte Position, trage in sich genau die Positionen, mit denen die Grünen in der Vergangenheit die heftigsten Kämpfe hatten. Gerade die traditionellen Teile der Sozialdemokratie seien es, die Angst vor einem rot-grünen Bündnis hätten, Angst, am Ende Verlierer einer ökologischen Modernisierung Bremens zu sein. Trotzdem, so Umweltsenator Ralf Fücks, gebe es zwischen Grünen und SPD „eine größere programmatische und menschliche Schnittmenge“ fürs Regieren. Fücks selbst wurde für das Mißtrauensvotum am Donnerstag noch einmal der Rücken gestärkt. An die SPD ging die grüne Forderung, geschlossen gegen den Mißtrauensantrag zu stimmen.

Außerdem beschäftigten sich die Grünen mit den Forderungen der „BürgerInneninitiative gegen Stadtwerkeverkauf“. Die will mit 11.000 Unterschriften erzwingen, daß das Thema in der Bürgerschaft diskutiert wird. Inhaltlich fordert die Initiative, daß nicht mehr als 24,9 Prozent der Stadtwerke verkauft werden sollen, und die nicht an Atomstromproduzenten wie die Preußen-Elektra. Nach einer Intervention von Fücks und der Bürgerschaftsabgeordneten Elisabeth Hackstein wollten sich die Landesgrünen allerdings doch nicht ganz hinter den Antrag stellen. Sie unterstützen die Ziele, wurde lediglich beschlossen. J.G.