Noch mehr russische AKWs im Iran

■ Die nukleare Zusammenarbeit der beiden Staaten soll weiter ausgebaut werden / Vier Reaktorblöcke für Buschir

Moskau (dpa) – US-Außenminister Warren Christopher hat vergangene Woche erneut vor einer „nuklearen Zusammenarbeit“ zwischen Rußland und Iran gewarnt. Erste Lieferverträge für das unvollendete Atomkraftwerk in Buschir sind bereits unterzeichnet. Wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Atomministerium meldet, wird die Kooperation ausgebaut. Das AKW, das vor 20 Jahren von Siemens mit zwei Reaktorblöcken geplant, nach der iranischen Revolution aber nicht mehr weitergebaut werden durfte, soll auf vier Blöcke erweitert werden.

Entsprechende Verträge stünden kurz vor der Unterzeichnung, berichtet Interfax. Nach offiziellen Angaben sind schon jetzt russische Techniker damit beschäftigt, die Siemens-Reaktoren fertigzustellen. Die USA befürchten, daß der Iran damit auch Atomwaffen bauen könnte. Rußland weist den Verdacht als unbegründet zurück. Mit den gelieferten Reaktoren könne kein radioaktives Material gewonnen werden, das sich für den Bau von Kernwaffen eigne.

Kritik wird inzwischen auch in Rußland laut. Alexej Jablokow, verantwortlich für Umweltschutz im Nationalen Sicherheitsrat, sagte Interfax, es bestehe sehr wohl die Gefahr, daß Iran der Bau einer Atombombe ermöglicht werde.