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Bayern: Metaller an die Urne

■ Heute beginnt die IG Metall mit der Urabstimmung über einen Arbeitskampf

München/Hamburg (AFP/rtr) – Mit Beginn der Urabstimmung in Bayern läuft ab heute der Countdown für den ersten Streik in der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie seit elf Jahren. Die Tarifpartner haben am Wochenende ihre Auseinandersetzung noch verschärft. Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, Klaus Zwickel, warf den Unternehmern „Betrug an den Metallern“ vor. Dagegen warnte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Dieter Kirchner, vor einem „langen Streik, an dessen Ende eine Entlassungswelle sondergleichen stehen wird“. Ein konkretes Lohnangebot, wie von den Gewerkschaften gefordert, wollen die Arbeitgeber allerdings nicht vorlegen. Sie verbinden Lohnerhöhungen mit der Forderung nach Kostensenkungen für die Unternehmen. In Bayern laufen die Vorbereitungen für die heutige Urabstimmung auf Hochtouren. Von heute bis Mittwoch stimmen die Metaller ab. Am Mittwoch wird der Vorstand der IG Metall zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Zur gleichen Zeit werden die Tarifpartner in der Chemieindustrie sich in Niedernhausen bei Wiesbaden treffen und versuchen, einen eigenen Tarifabschluß zu erreichen. Das kann für beide Seiten der Metall-Branche Probleme schaffen: Sollte die Chemie zu einer Einigung kommen, wäre diese für sämtliche Industriebranchen beispielhaft.

In Bayern sind etwa 165.000 Metaller zur Urabstimmung aufgerufen. Wenn sich 75 Prozent der Stimmberechtigten für einen Streik aussprechen, dann könnte dieser Ende nächster Woche beginnen.

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