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KommentarDasselbe in Grau

■ AfB ist dabei, die DVU zu beerben

Es wird langsam hell um den Honoratiorenverein um Friedrich Rebers. Stück für Stück kommt ans Tageslicht, was die AfB denn eigentlich meint, wenn sie von der Rettung Bremens spricht. Und was da unter der immer noch ziemlich dünnen Schicht von Untergangsrhetorik hervorschimmert, das macht schaudern. Grüne, Autonome, Drogenabhängige – „die muß man entfernen.“ Und alle nicken. Sowas haben wir schon mal gehört. Zum Beispiel vom ehrenwerten Herrn Rebers persönlich, als er die Penner unter den Rathausarkaden egal wohin, weg haben wollte. Politik für ein ganzes Land ist eben mehr als die bloße Erschließung von Gewerbeflächen, und sobald die AfB über Politik redet, ist der honorige Lack ganz schnell ab.

Da ist es schlicht kein Wunder, daß einer wie Hans Altermann genau bei Rebers, Lenz und Co. seine neue politische Heimat sucht. Das paßt zusammen. Die AfB kann sich noch so seriös gerieren, sie bedient mit ihren Sprüchen genau das Bedürfnis nach einfachen „weg mits“, das vor vier Jahren die DVU in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft gespült hat. In diesem Sinne ist sie die legitime Nachfolgerin der Rechtsextremen. Dasselbe in Grau, nur mit Kragen.

Die Enttäuschung über die Parteien ist verständlich, und es gibt mit Sicherheit Leute bei der AfB, die sich mit lauteren Absichten in die Politik einmischen wollen. Die aber müssen sich schon fragen lassen, mit wem sie sich da einlassen. Jochen Grabler

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