Im Märzen die Frauen ...

■ Kein bundesweiter Streik, aber viele lokale Aktionen zum 8. März

Wollen die Frauen ihn eigentlich noch? Der 8.März als Frauentag verliert offenbar zunehmend an Popularität. Der bundesweite Streik des vergangenen Jahres litt unter mangelnder Teilnahme, und so wird in diesem Jahr tiefer gestapelt.

Doch auch der Aufruf zur Vorbereitung lokaler Aktionen scheint an vielen Frauen vorbeizugehen. In Bremen haben sich die autonomen Frauenprojekte vollständig aus den Vorbereitungen zum 8. März ausgeklinkt und beteiligen sich nicht an den regelmäßig im DGB-Haus stattfindenden Bündnistreffen. „Die machen nichts“, konstatiert Maren Bock vom Frauenkulturhaus Belladonna nicht ohne Enttäuschung in der Stimme.

Trotzdem wird es am 8. März in Bremen eine Fülle von Veranstaltungen geben, organisiert vom Frauenbündnis, in dem neben Gewerkschaften auch der Frauenausschuß, die Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, das Kommunikationszentrum Belladonna und die Grünen vertreten sind.

Neben Einzelaktionen in Betrieben, Stadtteilen und Projekten ist ein Rahmenprogramm entstanden, das im Kern dem des vergangenen Jahres entspricht: Um 10 Uhr führt Christine Holzner Raabe vom Verein Bremer Frauenmuseum durch die historische Innenstadt. Treffpunkt: Schweine, Sögestraße. Nur eine Stunde später startet am Arbeitsamt die feministische Radrundfahrt durch Findorff mit Ingrid Pöppel von der Geschichtswerkstatt Belladonna. Zu gleicher Zeit verleiht Dagmar Lill in der Arbeiterkammer den „Frauenpreis für ausländische und deutsche Frauen“, der für besonderes Engagement und Zivilcourage vergeben wird.

Um 17 Uhr beginnt das schon traditionelle Frauenparlament unter Leitung der Landes-Frauenbeauftragten Ulrike Hauffe. Das einleitende Referat zum Thema „Nur noch Utopien sind realistisch“ hält Birgit Pfau-Effinger, bevor es unter dem Motto „Keine Minute Arbeit ohne Sozialversicherung“ in die Diskussion gehen soll. Um 20 Uhr beginnt im DGB-Haus das abschließende Frauenkulturfest, bei dem Doris Batzler ein Stück Clown-Komik-Theater in das ansonsten eher ernste Programm bringen wird.

Die Frauen aus Bremen-Nord werden wahrscheinlich im eigenen Stadtteil bleiben. Dort startet schon morgens um 9.30 Uhr unter großer Beteiligung verschiedenster Gruppen ein Mädchenparlament, das über einen nachmittäglichen Frauentreff um 20 Uhr in eine Fete mit „Peacock in Paradise“ und den „Linda Potatoes“übergeht. dah