Peso wieder auf Talfahrt

■ Hilfspaket hilft Mexiko nicht aus der Finanzkrise

Mexiko-Stadt (dpa) – Das am Dienstag besiegelte US-Hilfspaket von 20 Milliarden Dollar für Mexiko hat das Vertrauen in die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes offenbar nicht wiederhergestellt. Trotz der Milliardenhilfe und einem Anstieg der Zinsen auf ein Rekordniveau von 59 Prozent verlor der Peso am Mittwoch (Ortszeit) gegenüber der US-Währung wieder an Wert. An Bankschaltern und in Wechselstuben erreichte der Dollar einen Preis von 6,20 Pesos, durchschnittlich 35 Centavos mehr als am Vortag.

Der Leitzins für Peso-Schatzbriefe mit einer 28tägigen Laufzeit stieg am Mittwoch um 19 Prozentpunkte auf 59 Prozent. Die mexikanische Zentralbank hatte am Montag die Anhebung der kurzfristigen Zinsen auf rund 50 Prozent angekündigt, um das Auslandskapital im Lande zu halten und den Druck auf den Peso zu verringern.

Die mexikanischen Unternehmer reagierten mit Entsetzen auf den bislang stärksten Anstieg der Zinsen, der eine Ära der Rezession prognostiziere. Mexikanische Zeitungskommentatoren sagten am Mittwoch, die Anhebung der Kreditkosten sei eine der Konditionen für die Bewilligung des US-Hilfspakets gewesen. Präsident Zedillo versicherte jedoch, die USA hätten keine einzige politische Bedingung durchgesetzt.