Schwule Aidsliteratur

■ betr.: „Wer wartet auf den Musen kuß?“, taz vom 18./ 19. 2. 95

Bis zum heutigen Tag erschien es mir überflüssig, darüber auch nur noch ein Sterbenswörtchen verlieren zu müssen. Doch hat der sich in Harmoniesucht wiegende Rolf Spinnler, o eitel Sonnenschein, noch immer keine Notiz von der sogenannten schwulen Aids-Literatur genommen, die eigentlich in aller Munde ist.

So frage ich mich also, ob die gewichtigen Worte des Joachim Pfeiffer vielleicht doch noch nicht an Gültigkeit verloren haben: „Das gesellschaftliche Schweigen, das Aids umgibt, ist Bestandteil eines dreifachen Systems der Ausschließung: des Todes, des sexuellen Begehrens und der schwulen Lust.“ (Forum, 12/93). Susanne Messmer, Berlin