China und USA handelseinig

■ Abkommen zur Beilegung des Streits um Raubkopien wurde gestern unterzeichnet

Peking (AFP/dpa/taz) – Der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China ist gestern in letzter Minute abgewendet worden. Nach elfstündigen Beratungen unterzeichneten die stellvertretende US-Handelsbeauftragte Charlene Barshefsky und der chinesische Vize-Außenhandelsminister Sun Zhenyu in Peking ein Abkommen zu den umstrittenen Raubkopien chinesischer Hersteller. Nach Ablauf eines US-Ultimatums sollten ursprünglich gestern morgen massive Zollsanktionen gegen China in Kraft treten. Die Regierung in Peking hatte für diesen Fall harte Gegenmaßnahmen angedroht. Barshefsky zeigte sich vor der Unterzeichnung sehr zufrieden. Der Vertrag verschaffe US-Firmen Zugang zum chinesischen Markt und zeige Verständnis für das geistige Eigentum. Ein Handelskrieg hätte der Wirtschaft beider Länder erheblichen Schaden zugefügt. Das Handelsvolumen zwischen den USA und China belief sich 1994 auf rund 45 Milliarden Dollar (rund 66 Mrd. Mark). US-Unternehmen investierten bis zum Jahreswechsel in insgesamt 16.000 gemeinsame Projekte, deren Realisierung durch den Streit um Urheberrechte teilweise gefährdet war. Über die genauen Bestimmungen des Abkommens wurde zunächst nichts bekannt. Tagesthema Seite 3