Bremen zittert
: Gezerre um Basler

■ Turin bis Barcelona - alle wollen Mario

Beim SV Werder Bremen geht die Angst um. Die Super-Leistungen von Mario Basler haben sich nicht nur in der Fußball-Bundesliga herumgesprochen. Auch das Ausland ist auf den 26 Jahre alten Nationalspieler längst aufmerksam geworden und soll bereits um die Gunst des „Bremer Alleskönners“ buhlen. „Wir geben ihn nicht her und diskutieren auch gar nicht über einen Verkauf“, meinte am Aschermittwoch ein leicht genervter Werder-Manager Willi Lemke, der nicht einmal die Vertragsdauer von „Super Mario“ nennen wollte: „Ich mache die Konkurrenz doch nicht schlau.“ Die Bild-Zeitung allerdings hatte schon am Montag getitelt, Basler folge möglicherweise seinem Trainer zu Bayern München.

Fakt ist, daß Basler erst im vergangenen Jahr seinen Kontrakt mit Werder zu erheblich verbesserten Bezügen bis zum 30. Juni 1997 mit einer Option verlängert hat. Lemke dementierte dabei jede Art von einer Freigabeklausel: „Die hat er weder für das Ausland noch für eine bestimmte Ablösesumme. Nur, wenn sich bei einem Transfer beide Vereine hinsichtlich des Betrages einig werden, wäre so etwas vielleicht möglich. Doch das steht nicht zur Debatte.“ Ursprünglich hieß es an der Weser, daß Basler ab einer Transfersumme von sechs Millionen Mark gehen könnte. Juventus Turin soll schon neun Millionen für den Profi geboten haben.

„Super Mario“ hält sich bei allen Diskussionen bedeckt: „Was soll ich dazu sagen. Ausschließen kann man so etwas nicht. In unserem Geschäft ist alles möglich.“ Neben der Offerte aus Turin sollen auch FC Barcelona und Real Madrid an Basler interessiert sein. Selbst Rekordmeister FC Bayern München wurde als künftiger Arbeitgeber ins Gespräch gebracht, wo Mario ab der Saison 1995/96 unter seinem Entdecker Otto Rehhagel trainieren könnte. Aber Franz Beckenbauer hat bereits durchblicken lassen: „Wir haben dem SV Werder schon Otto und Herzog genommen, da wollen wir die Bremer nicht noch mehr verärgern.“

Auch in der Nationalmannschaft sucht Mario Basler den endgültigen Durchbruch. Mit Bundestrainer Berti Vogts will er erneut über seine Rolle in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) reden, denn mit der Einwechslung beim vergangenen Länderspiel in Jerez gegen Spanien (0:0) war er nicht einverstanden: „Ich möchte einmal drei oder vier Spiele in Folge bestreiten.“ Sicherlich nicht als Abwehrspieler, sondern im offensiven rechten Mittelfeld. „Da liegen meine Stärken“, gibt sich Basler selbstbewußt, der dies dem Bundestrainer in einem Gespräch noch einmal deutlich machen möchte. dpa