Unterm Strich

In Saarbrücken scheint der Brückenschlag gen Osten zu gelingen. Wo Moskau, Bonn und Berlin miteinander um Schätze hadern, soll der georgische Staatspräsident Eduard Schewardnadse am 7. Mai die Ausstellung „Unterwegs zum Goldenen Vlies“ im Saarbrücker Saarland-Museum eröffnen. Die Präsentation mit archäologischen Funden aus Georgien sei ein Höhepunkt bei den Feierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen der georgischen Hauptstadt Tiflis und Saarbrücken, teilte der Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Andrei Miron, am Donnerstag mit. Die rund 400 Exponate aus fünf Jahrtausenden, darunter auch zahlreiche Kunstgegenstände, werden bis zum 6. August erstmals in Westeuropa gezeigt. Ein Katalog und ein Sagenband sind in Vorbereitung. Schewardnadse und der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine (SPD) haben die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen.

Andernorts wird sich aufgelöst: Die amerikanische Crossover-Rockband „Living Colour“, die nicht zuletzt wegen ihrer politischen Texte für Aufsehen sorgte, ist auseinandergegangen. Wachsende menschliche Spannungen in der Band seien der Hauptgrund für diese Entscheidung, sagte eine Sprecherin von Sony Music in München. Möglicherweise haben auch die Rolling Stones ein gehöriges Geld im Transfer für den Bassisten Doug Wimbish geboten, der anstelle des pensionierten Bill Wyman auf deren nächster Welttour spielen soll. Das 1986 gegründete Quartett gehörte zu den richtungsweisenden „Black-Rock-Coalition“-Gruppen und veröffentlichte drei millionenfach verkaufte Alben. Vor allem Bandleader und Gitarrist Vernon Reid genoß bei Kollegen wie Kritikern den Ruf eines innovativen Musikers und war auch auf Mick Jaggers Album „Primitive Cool“ zu hören.

Gerade eben erreicht uns ein Fax von Axel Rowohlt aus Weyhe: Der von uns berichtigte BMW 502 soll angeblich doch existiert haben, „ab 1954 nämlich“. Das sorgt hier jetzt für allerhand Meuterei, Empörung, Raserei. Zumal die Information, auf die sich die Redaktion berufen hatte, gar nicht einem Auto- Quartett, wie vermeldet, entstammte – das war nur so ein Bild unter vielen. In Wirklichkeit hatte sich ein BMW-Vertragshändler der Firma Riller & Schnauck aus Berlin-Teltow eingeschaltet, der sich seiner Sache sehr viel sicherer war, als wir mit unseren Quartett- Spielern. Daß Herr Rohwolt einen Saab 97 fährt, finden wir, um es damit zum Abschluß zu bringen, allemal sympathischer, als hätte uns ein BMW-Cabrio- Fahrer gescholten.

Jetzt verbleiben uns nur noch fünf Zeilen, weshalb wir hier keine Rezension des neuen Günter-Grass- Romans vorveröffentlichen, der „Ein weites Feld“ heißt, und hauptsächlich im Berlin zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung spielt.