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Rühe als neuer Nato-Chef im Gespräch

■ Willy Claes will aber nicht abtreten

Washington (dpa) – Verteidigungsminister Volker Rühe hat Spekulationen, er sei als Nachfolger des in Bedrängnis geratenen Nato-Generalsekretärs Willy Claes im Gespräch, als „völlig absurd“ und abwegig zurückgewiesen. Er habe volles Vertrauen in Claes, sagte Rühe am Donnerstag abend in Washington. Bei seinen Unterredungen in Washington habe niemand mit ihm darüber gesprochen.

Die Tageszeitung Die Welt berichtete am Freitag, daß Rühe in Washington als neuer Nato-Spitzenmann genannt werde. Schon nach dem Tod des deutschen Generalsekretärs Manfred Wörner Mitte vergangenen Jahres hätten die Amerikaner Rühe als Nachfolger favorisiert. Er hätte damals betont: „Ich bleibe in der deutschen Bundespolitik.“ Claes ist in seinem Heimatland Belgien in den Sog einer Korruptionsaffäre geraten.

In einem Interview des kanadischen Radios sagte Claes, er habe „nicht die geringste Absicht“ zurückzutreten. Er wolle, daß die Hintergründe der Affäre aufgeklärt werden und die Wahrheit ans Licht komme.

Claes steht im Verdacht, im Rahmen eines Rüstungsgeschäfts Schmiergelder für seine Partei angenommen zu haben. Die Bundesregierung hatte Claes das Vertrauen ausgesprochen. Der frühere Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Lothar Rühl, forderte Claes unterdessen zum Rücktritt auf. Claes solle sein Amt niederlegen, wenn er sich nicht dem Verdacht aussetzen wolle, eine wichtige Rüstungsentscheidung manipuliert zu haben, sagte Rühl im ZDF.

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