Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

AndréUSA 1994, R: George Miller, D: Keith Carradine, Tina Majorino

„Ein kleines Mädchen kämpft in den 60er Jahren für ihr Haustier: einen Seelöwen namens André. Ein netter Familienfilm auf den Spuren von „Free Willy“ und „Flipper“ mit versteckter Message: Rettet die Seelöwen!“ (TV-Spielfilm) UT-Kino

Bad Lieutenant USA 1993, R: Abel Ferrara, D: Harvey Keitel

„Abel Ferraras Film, das ist die höllenschwefeligste Unheiligenlegende, die man sich denken kann. Ja, wir dürfen diesen Endzeitbullen regelrecht braten sehen: einen dummgefixten, korrupten Mistkerl ohne Partner auf der Jagd nach Crack und Geld und Resten von Sex und mehr noch nach der Gnade des Todes, einen Schweinehund, der wie sonst nur ein Märtyrer tausend Qualen leidet.“ (taz) Cinema, in der langen Filmnacht mit „Snake Eyes“

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) City und UT-Kino

Color of Night USA 1994, R. Richard Rush, D: Bruce Willis, Jane March

Bruce Willis als Psychologe - wer soll ihm das wohl abnehmen ? Diese Besetzung gegen den Typ ist so keck, daß sie fast schon wieder gut ist. Aber keine Angst: Willis ist in diesem Thriller nicht plötzlich zu intellektuellen Feingeist mutiert - statt dessen wird er bei der Suche nach dem Mörder in seiner Therapiegruppe des öfteren von ganz normalen sexuellen Gelüsten heimgesucht, und da fallen dann die Hüllen. Wie in den Zeiten des klingelnden Postmanns bei Nicholson und Jessica Lange fragen sich einige Zuschauer auch bei diesem Film wieder, wie weit Willis und Jane March in den gewissen Szenen den nun wirklich gegangen sind. Und das Mondlicht auf den üppigen Schenkeln von Bruce Willis hat dann bestimmt auch „die Farbe der Nacht.“ City und Ufa-Palast

Emil und die Detektive Deutschland 1931, R: Gerhard Lamprecht, D: Fritz Rasp, Käthe Haack

Einer der wenigen deutschen Filme, die auf einem Drehbuch von Billy Wilder basieren: „Hätte der fiese Mann mit der Melone nicht dem schlafenden Emil im Zug die 120 Mark für dessen Berliner Oma geklaut, wäre er nicht von den hellen Berliner Gören bis zum bitteren Ende kreuz und quer durch die Stadt gejagt worden. Erste und beste Verfilmung des Erich-Kästner-Kinderbuchklassikers - und das immerhin vor fünf folgenden Verfilmungen.“ (Helmut Karasek) Atlantis

Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore

„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast

Forrest Gump USA 1994 R:

Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. City

Heidi und Peter Schweiz 1955, R: Franz Schnyder, D: Elsbeth Sigmund, Thomas Klameth, Willy Birgel

Fortsetzung von „Heidi“ nach der Erzählung von Johanna Spyri. Zwischen dem Naturkind Heidi, dem Hütejungen Peter und der gelähmten Clara aus Frankfurt entsteht über Hindernisse weg eine treue Kinderfreundschaft. Anspruchsloser, aber sympathischer Kinder- und Heimatfilm. UFA-Palast

Highlander 3 USA 1994, R: Andrew Morahan, D: Christopher Lambert, Mario Van Peebles

„Den Mann bringt so leicht nichts um. Sofern ihm kein mißliebiger Gegner den Kopf abtrennt, kann sich der Highlander bis in alle Ewigkeit an seiner Unsterblichkeit erfreuen. Und das erscheint nach dem dritten Teil wie eine echte Drohung, denn eine weitere Fortsetzung der Film-Saga würde selbst der nachsichtigste Fan kaum überstehen.Die Abenteuer des Connor MacLeod sind zum puren Trash-Kino verkommen. Bis zum spannungsarmen Showdown vergehen quälend lange Minuten, die Regisseur Morahan verzweifelt mit Rückblenden aus dem ersten „Highlander“ zu füllen versucht. Wie hieß es doch da gleich ganz richtig ? „Es kann nur einen geben“ -eben.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, Ufa-Stern

Junior USA 1994 R: Ivan Reitman, D: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson

In „Twins“ wurden uns Schwarzenegger und DeVito schon als Zwillingspaar verkauft, und weil diese Komödie recht gut lief, müßen sich einige Strategen in Hollywood den Kopf darüber zerbrochen haben, wie man die beiden in eine noch absurdere Situation bringen könnte. Jetzt wird also Schwarzenegger Mutter und läuft mit einem immer dicker werdenden Bauch herum. Mit dem kann man wirklich alles machen. Ufa-Stern

Keiner liebt mich Deutschland 1994, R: Doris Dörrie, D: Maria Schrader, Elisabeth Trissenaar, Peggy Parnass

„Im neuen Film von Beziehungs-Schreinerin Doris Dörrie geht–s ums Modethema „Singles“. Fanny Finck will nicht mehr alleine sein. Unter den Bewohnern ihres Appartementhauses sucht sie nach dem Richtigen. Wie immer bei „Männer“-Frau Dörrie soll's komisch sein. Ist es aber leider nur selten.“ (TV-Spielfilm) UT-Kino

Die kleinen Superstrolche, USA 1994, R: Penelope Spheeris, D: Travis Tedford, Bug Hall

„Für kleine leute von 5-15 waren die „Kleinen Strolche“ im Fernssehen Vorbild für schlechtes Benehmen in jeder lebenslage. Nun hat Penelope Spheeris (“Waynes's World“) eine Neuauflage der Mini-Anarchos gewagt. Es wurde nach neuen Kindergesichtern gefahndet, die Episoden modernisiert und mit großem Aufwand umgesetzt. Ergebnis: Ein lustiger Film, der zwar weit von der rotzigen Gesetzlosigkeit des Originals entfernt ist, der aber ohne Reue vergnügt.“ (TV Spielfilm) City

Der König der Löwen, USA 1994, R: Rob Minkoff

„Auch das neueste Produkt aus den Cartoon-Studios der Disney Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig porträtierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV Spielfilm) Schauburg, Ufa-Palast, UT-Kino

Liebe und andere Grausamkeiten Kanada 1993, R: Denys Arcand, D: Thomas Gibson, Ruth Marshall

„Der schöne David steht im Mittelpunkt einer Gruppe von sieben Personen von siebzehn bis Ende zwanzig irgendwo in einer nordamerikanischen Metropole, ohne Familie, ohne Sozialstruktur, ohne feste Arbeit. Diese Post-Yuppie-Generation ist eine „lost generation“, Heimatlose, Umherirrende, sie teilen in gewissem Sinne das Lebensgefühl der Jugend aus den sechziger Jahren, aber sie sind keine Vatermörder, sie sind unpolitisch, orientierungslos, auf Selbstzerstörung aus. Wer Arcand kennt und schätzt wird von den flachen Charakteren, einer gewissen Eindimensionalität enttäuscht sein. Arcand hat ein Theaterstück für die Leinwand eingerichtet, mehr nicht. Er ist Regisseur, nicht Autor, er bleibt bei der Guckkastenperspektive des Theaters, er schafft trotz Außenaufnahmen keinen filmischen Erlebnis- und Bedeutungsraum.“ (epd-Film) Cinema, Atlantis

Living Buddha Tibet 1987 - 93, R: Clemens Kuby

Dokumentarfilm über die Reinkarnation von Buddha in einem kleinen, tibetischen Jungen. Aufwendig und langwierig produziert ist dies eine zwei Stunden lange Liebeserklärung und Predigt des Tibetfans Clemens Kuby. Schöne Bilder und exotische Menschen zuhauf, aber auf der intellektuellen Ebene ist der Film eher dürftig - mehr als als alles andere dokumentiert er die Faszination des Filmemacheres mit dem Thema. Gondel

Lotta aus der Krachmacherstraße Schweden 1992, R: Johanna Held

Noch ein Kinderfilm, der auf einem Roman von Astrid Lindgren basiert. So ganz schlecht kann er also nicht sein. Schauburg und Muwi (OL)

Die Mächte des Wahnsinns USA 1994, R: John Carpenter, D: Sam Neill, Jürgen Prochnow

„Kaum zu glauben, daß Carpenter einst mit „Halloween“ einen Meilenstein des Horrorfilms geschaffen hat. aber das ist lange her, und mit seinem jüngsten Gruselgericht bestätigt Capenter eher seinen in den letzten Jahren erworbenen schlechten Ruf. „Die Mächte des Wahnsinns“ isr eine mißratene Mogelpackung aus viel H-P. Lovecraft und wenig Stephen King; ein bissel wurde bei Clive Barkers „Die Brut der Nacht“, eine Prise bei Freddie Krügers Alpträumen abgeschaut, und die „Invasion der Körperfresser“ läßt auch schön grüßen.“ (Bremer) Ufa-Stern

Muriels Hochzeit Australien 1994, R: P.J. Hogan, D: Toni Colette.

„Märchen werden wahr, nur anders als ertäumt. Ein unansehnliches Aschenputtel findet, (unterlegt mit Abba-Musik) wenn schon nicht ihren Traumprinzen, so doch die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Regisseur P.J. Hogan macht sich mit schrillem Humor über bürgerliche Vorstellungen vom großen Glück lustig. Der Zwang, gesellschaftlichen Vorstellungen entsprechen zu müßen, wird köstlich ad absurdum geführt.“ (D. Lackner, TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Stern und Casablanca (OL)

Nell USA 1994, R: Michael Apted, D: Jodie Foster, Liam Neeson

„Nichts begeistert Schauspieler mehr als eine Rolle, die den Oscar-Juroren die Tränen in die Augen treibt. Mit der Titelrolle in Michael Apteds Film „Nell“ hat Jodie Foster gute Chancen, die begehrte Trophäe erneut in Empfang nehmen zu dürfen. Denn der Part des Naturkindes, das in einer einsam gelegnenen Holzhütte in den Wäldern North Carolinas aufwächst, ist genau das, was die Academy-Mitglieder schätzen: wie schon Dustin Hoffman in „Rain Man“ oder Holly Hunter in „Das Piano“ ist auch die sensible Natur-Nymphe in ihrer Artikulation behindert, was der Hauptdarstellerin die Möglichkeit verschafft, sich mit expressiver Gestik und anrührendem Mienenspiel zu verständigen.“ (TV-Spielfilm) City, Europa und UT-Kino

Nich' mit Leo BRD 1994, R: Ralf Gregan, D: Jürgen von der Lippe

Alle versuchen sie es: Obwohl sie wissen, daß außer Otto, Loriot und Helge Schneider jeder vor ihnen böse abgerutscht sind, versuchen alle deutschen Komiker ins Kino zu kommen. Jetzt ist Jürgen von der Lippe dran, und der Titel läßt schon das Schlimmste vermuten. Von der Lippe spielt ein gegensätzliches Zwillingspaar, und so kann er sich immer schön auf der Leinwand mit sich selbst streiten. Schon tausendmal gesehen ? Genau das ist ja das Prinzip all dieser Komiker-Vehikel. Ufa Stern

Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Bornedal, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia

„Jurastudent Martin arbeitet als Nachtwächter in der Krankenhaus-Pathologie. Hier hofft er, genügend Zeit fürs Bücherstudium zu finden. Doch der schaurige Ort läßt den armen Kerl schon bald an seinem Verstand zweifeln. Und dann schlägt wieder der langgesuchte Ritualmörder zu. Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedal die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, UT-Kino

Nur für Dich USA 1994, R:Norman Jewison, D: Marisa Tomei, Robert Downey jr.

„Ich wurde geboren, Dich zu küssen“, wispert die Schöne auf dem langen, romantischen Spaziergang voller Seelenverwandtschaften, in deren Verlauf beide eine Szene mit Audrey Hepburn und Gregory Peck aus „Ein Herz und eine Krone“ wiederholen. Wenn der Film trotzdem unbefriedigt läßt, so einerseits, weil der Versuch, italienische Luft und Atmosphäre auf Zelluloid zu bannen, so furchtbar anstrengend wirkt. Vor allem aber, weil die ganze Inszenierung glatt und klischeelastig abgespult wirkt. Regisseur Jewinson wollte sich amüsieren, sich entspannen mit „ein bißchen Liebe“, wie er ganz offen bekennt. Vielleicht reicht es zum Amüsement der Zuschauer.“ (Epd-Film) Ufa-Palast

Only You USA 1994, R: Norman Jewiseon, D: Marisa Tomei, Robert Downey jr.

Englische Originalfassung von „Nur für Dich“ UFA-Palast

Priscilla – Königin der Wüste USA 1994, R: Stephan Elliot, D: Terence Stamp

„In dem australischen Trio kommen drei Generationen zusammen und drei Sehnsüchte aus einer schwulen Brust: Der leckere Knackarsch Felicia, ewige Jugend und Attraktivität; das sensible Mittelalter Mitzi, mit heterosexueller Vergangenheit und einem leiblichen Sohn; und Bernadette, die vom Leben gereifte und Frau geworden durch ein Skalpell. Wie sich das für ordentliche Tunten gehört, schenken die drei sich alles und nichts. Ihr böses Mundwerk geht tiefer als jedes Messer, und ihre gegenseitigen Umarmungen und Tröstungen sind so falsch, daß sie das einzig richtige sind in einer Welt, die sie für Monster hält, für Kreaturen ihne Natur.“ (taz) Modernes

Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Ablomb aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) Schauburg, Ufa-Palast und Muwi (OL)

Quiz Show USA 1994, R: Robert Redford, D: John Turturro, Rob Morrow, Ralph Fiennes

Die ultimative Desillusionierung über den Hintergrund der TV-Game-Shows. Robert Redford läßt die Kontrahenten Turturro und Fiennes im Spiel um Wissen und Geld gegeneinander antreten, demaskiert die vermeintlichen Verlierer und Gewinner. Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren, als der amerikanische Traum via Bildschirm in die Wohnzimmer einzog. Doch über die Macht der Fernseh- und Quotenmacher wacht der integre Staatsanwalt. Bis zum letzten Statisten ein perfekt besetzter Film, durch und durch moralisch. Ufa-Palast und Casablanca (OL)

Richie Rich USA 1994, R: Donald Petrie, D: Macaulay Culkin, John Larroquette

"Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Macaulay Culkin ist der reichste Junge der Welt - oder spielt er ihn nur ? Nach einem (in den USA) beliebten Zeitungs-Comicstrip inszeniert, engagierte man Noch-Kinderstar Culkin für die Rolle des reichen Richie, der sich sogar eine eigene Fitneßtrainerin leisten kann. Nichts beonderes ? Sie heißt Claudia Schiffer !“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast, UT-Kino

Snake Eyes USA 1993, R: Abel Ferrara, D: Harvey Keitel, Madonna, Nancy Ferrara

„...wieviel es wirklich kostet, heutzutage einen Film zu drehen“, zeige Snake Eyes, erklärt Regisseur Abel Ferrara in einem Interview. Der Film als autobiographisches Statement, mit dem Ferrara selber Absolution sucht? Oder nur eine weitere Facette im Vexierspiel um Wahrheit und filmische Wahrheit ? Tatsache ist, das sich die Grenzen nicht nur bezüglich des Films im Film verwischen. „Snake Eyes“ ist ein hermetischer Film, es fehlt ihm die Reibungsfläche, die etwa in „Bad Lieutenant“ durch die Grenzen des Polizeifilms markiert wurde, oder in Godards „Le Mepris“ durch den Produktionsrahmen eines internationalen Brigitte-Bardot-Vehikels. Das macht den Film kalt und distanziert. Er fasziniert mich, aber er berührt mich nicht.“ (epd-Film) Cinema, Doppelprogramm mit „Bad Lieutenant“)

Speed USA 1994, R: Jan De Bont D: Keanu Reeves, Dennis Hopper, Sandra Bullock

„Ein Film, der seinem Titel vollauf gerecht wird, Cinema pur aus Hollywood. Eine Geschichte auf Bewegung reduziert. Gleich die Titelsequenz, in der die Kamera in einem Aufzugsschacht abwärts gleitet, und dabei die Titel (so plastisch, als seien sie in 3-D) kurz aufblitzt, entwickeln einen Sog, der den Zuschauer anschließend zwei Stunden lang nicht losläßt. Mit der Präzision eines Uhrwerks läuft alles ab Vorspiel, Drama, Nachspiel. (...) Die einzige Konkurrenz in Sachen steigender Adrenalinspiegel für diesen Film sind die finalen drei Minuten von „Wallace & Gromit“ (Frank Arnold, epd) Ufa-Stern

Sprachlos USA 1994, R: Ron Underwood, D: Geena Davis, Michael Keaton

„Kann Liebe stärker sein als parteipolitische Ansichten? Zwei Turteltauben erfahren die schreckliche Wahrheit: Beide schreiben Reden für den Präsidentschaftskandidaten - sie für die Demokraten und er für die Republikaner! Kann das gutgehen? „Sprachlos“ erinnert in den besten Momenten an dei lockere Beschwingtheit alter Spencer Tracy /Katharine Hepburn-Komödien. Der wortgewandte Kampf der Geschlechter macht einfach Spaß und Michale Keatons komische Begabung kommt endlich wieder zur Geltung.“ (TV-Spielfilm) Atelier, UT-Kino

Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader

„Enorme Produktionskosten, perfekte Specialeffekte und eine altmodisch anmutende Entfaltung von riesigen Kulissen und Armeen von Statisten wurden aufgeboten, um ein erstaunlich baufälliges Drehbuch aufzupeppen, das Bestandteile aus den billigeren Science Fiction Romanen der 30er Jahre und den „Lost World“ Romanzen von Rider Haggard und seinen Imitatoren wiederverwertet. Während nur sehr wenige Elemente auf eine nostalgische Kenntniss der Klischees hindeuten, wird der Rest des Films bemerkenswert ernsthaft heruntergespielt. Regisseur Emmerich hämmert jedes Detail mit unnötiger Überdeutlichkeit ein. Es gibt einen blasierten Grundzug von unangenehmer Gönnerhaftigkeit, wenn Sklaven gegen ihre Herrscher aufgeputscht werden, und dabei reagieren wie in der Fantasie eines amerikanischen Politikers von dankbaren Völkern der dritten Welt, die um militärische Hilfe betteln.“ (Sight and Sound) Ufa-Palast, UT-Kinocenter

Star Trek – Treffen der Generationen USA 1994, R: David Carson, D: William Shatner, Patrik Stewart, Malcolm McDowell

„Wenngleich die alte Crew nur einen kurzen Auftritt hat, Spock und Pille gar gänzlich fehlen, hat das neue Kino-Epos durchaus jenen naiven Charme der Ur-Enterprise. Bösewicht und Specialeffekte sind sogar besser als je zuvor. Auch an Selbstironie wird nicht gespart: Scotty und Kirk zeigen selbstbewußt Bierbauch. Derweil die „Next Generation“-Besatzung mangels Sicherheitsgurten wieder kräftig von den Sesseln geschüttelt wird. Beim großen Showdown gibt's bewußt nostalgisch alte Papp-Kulissen samt träger Zweikampf-Dramaturgie.“ (Bremer) City

Tödliche Geschwindigkeit USA 1994, R: Deran Sarafian, D: Charlie Sheen, Nastassja Kinski

„Der Kalte Krieg geht weiter, und die Spione werden immer attraktiver. Um so schlimmer, daß die hübsche Fallschirmspringerin Chris (Nastassja Kinski) gleich beim ersten Absprung verunglückt. Ein schwerer Schlag für ihren Lehrer „Ditch“ (Charlie Sheen). Bis alles geklärt ist, und sich beide in den Armen liegen, fällt noch einiges vom Himmel, was dort nicht hingehört! „Tödliche Geschwindigkeit“ - in den USA ein Flop - macht dank unglaublicher Stunts Spaß.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

Das Versprechen BRD 1994, R: Margarethe von Trotta, D: Corinna Harfouch, August Zirner, Eva Mattes, Hark Bohm

Berlin, kurz vor dem Mauerbau: Vier junge Leute fliehen durch die Kanalisation in den Westteil der Stadt. Konrad bleibt zurück, schafft die rettende Hast durch den Tunnel nicht. Er verspricht seiner Freundin Sophie, nachzukommen und wird dieses Versprechen bis 1989 nicht einlösen. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, die an den politischen Verhältnissen scheitert. Konrad macht in der DDR Karriere, läßt sich von der Staatssicherheit erpressen und ist unfähig, sein individuelles Glück in dem Nischenstaat zu finden. Schauburg, Gondel und Casablanca (OL)

Die Verurteilten USA 1994, R: Frank Darabont, D: Tim Robbins, Morgan Freeman

Knastfilme - das sind brutale Wärter, sensible Insassen, die zerbrochen werden, Männerfreundschaften, unschuldig Verurteilte, Fluchtpläne und bei all dem so gut wie keine Frauen - wer will so etwas heute noch sehen ? Aber hier ist ein Film, der sich an all diese festgefügten Konventionen des Genres hält, und der Geschichte doch einen neuen, aufregenden Dreh gibt. Das ausgefuchste Drehbuch basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King. Der groß aufragende Tim Robbins hat in seiner Rolle eine Kraft und innere Sänfte, die dieses rein männliche Melodram nie in falsche Tonlagen abrutschen läßt. Er ist ein Opfer, das man niemals bemitleidet. Morgan Freeman ist ebenso brilliant - seine Stimme erzählt die Geschichte, und sein poetischer und oft lakonische witziger Ton dabei hält den Film zusammen. Schauburg, UT- Kinocenter

Willkommen in Wellville USA 1994, R: Alan Parker, D:Anthony Hopkins, Bridget Fonda, Matthew Broderick

In dieser Verfilmung des Romans von T. Coraghessan Boyle darf man endlich einmal ungehemmt über die Gesundheitsapostel lachen. Hopkins verkörpert hier den fanatischen Dr. John Harvey Kellogg, der tatsächlich zum Beginn des Jahrhunderts Corn Flakes und Peanutbutter erfand und in seinem feudalen Kurhotel als Guru des „biologischen Lebens“ residierte. Mit Ziegenbart und Bugs-Bunny-Gebiß ist dieser Herrscher über die Darmtrakte seiner Jünger eine wirklich beängstigende Naturgewalt. Die Abenteuer und Torturen von Kellogg und seinen Opfern, die unter den absurdesten Kuren, Diäten und Apparaturen leiden müßen, bilden das mit sarkastischem Witz erzählte Panorama eines Fegefeuers der gesundheitlichen Eitelkeiten. (taz) Modernes