Offener Brief

■ an Fidelis Dusine-Grotke betr.: „Afrodeutsch ist kein Wider spruch“, (Black History month), taz vom 20. 2. 95

Sie schreiben, die einzigen Schwarzen, die sie als Kind in den Medien gesehen haben, seien Roberto Blanco und Billy Mo gewesen. Heute hätten wir Arabella Kiesbauer. Andere würden Ihnen heute nicht einfallen. „Da kommt nichts mehr.“

Hier nun eine kleine, unvollständige Auswahl von sogenannten Afrodeutschen, die sie ohne weiteres kennen könnten, wenn sie mal über den Rand der Schüssel mit der Jammersuppe hinausschauen würden:

1. Karin Boyd, Schauspielerin und Regisseurin („Mephisto“);

2. Dennenech Ninnig, Schauspielerin in diversen Serien;

3. Charles Muhammed Huber, Schauspieler („Der Alte“);

4. Max Breitsprecher, Schauspieler („Der Sieger“);

5. Nino Sandow, Schauspieler, Sänger, von Zadek ans „BE“ engagiert;

6. Lusako Karonga, Schauspieler, u.a. in Rostock, Frankfurt, Berlin;

7. Marcel Obua, Moderator und Reporter (IA „Musikuß“) ...

Auch beim Musiksender Viva können sie fündig werden. Das hier soll, wie gesagt nur eine kleine Auswahl sein von Leuten, die auf ihre Art und Weise viel zu unserer Anerkennung bei „Lieschen Müller“ beitragen, ohne das Befindlichkeits- und Betroffenheitsgleis zu befahren, wie Sie es tun. [...] Pierre Sanoussi-Blaß