Sechs Jahre versoffen

London (AFP) – Der starke Alkoholkonsum in Rußland ist dafür verantwortlich, daß die Lebenserwartung der Männer zwischen 1987 und 1993 um fast sechs Jahre gesunken ist. Die der dortigen Frauen verringerte sich lediglich um zwei Jahre, weil Alkoholismus bei Männern viermal häufiger vorkommt. Das geht aus einer Studie der Uni von Wales hervor. Während die Lebenserwartung der Russen 1987 noch bei 64,9 Jahren gelegen hatte, betrug sie 1993 nur noch 59 Jahre. Der Pro-Kopf-Konsum stieg von 10,7 Liter reinem Alkohol 1987 auf 14 Liter 1992 – globale Spitzenposition. Im Zug der wirtschaftlichen Liberalisierung nach Ende der UdSSR sei auch der Konsum von Alkohol gestiegen, dessen Preis stabiler blieb als der anderer Güter. Außerdem seien gefährliche gepanschte Getränke auf den Markt gekommen. Während 1987 117.000 Russen an Alkoholvergiftung starben, waren es 1992 bereits 262.000.