Kalifornien unter Wasser

■ Clinton erklärt zwei Drittel des Bundesstaates zum Katastrophengebiet

San Francisco (dpa/AP) – Nach fünf Tagen mit Stürmen und schweren Regenfällen, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten, sind zwei Drittel Kaliforniens zum Katastrophengebiet erklärt worden. Mindestens zwölf Menschen sind durch die jüngste Flutkatastrophe in dem US-amerikanischen Bundesstaat ums Leben gekommen. Südlich von San Francisco schnitten die Fluten für einen Tag die Monterey-Halbinsel praktisch vom Festland ab. Nach einer Regenpause befürchteten die Kalifornier zum Wochenanfang neue Niederschläge: Die Meteorologen haben bis zu zehn Zentimeter Niederschlag für Montag angekündigt.

Präsident Bill Clinton folgte der Bitte des kalifornischen Gouverneurs Pete Wilson und erklärte am Sonntag abend 39 der 58 Bezirke zum Katastrophengebiet. Damit soll rasche finanzielle Hilfe für die Bürger und Unternehmen ermöglicht werden.

Die Kosten für die Beseitigung der Schäden der jüngsten Stürme und Überflutungen könnten in dem schon im Januar überfluteten US-Staat bis zu zwei Milliarden Dollar betragen, schätzten Fachleute in Kalifornien.

Nach und nach wurden die seit Freitag vermißten Insassen mehrerer Autos tot geborgen, die in der Nähe von Coalinga im Bezirk Fresno mit einer zusammenbrechenden Brücke in einen stark angeschwollenen Fluß gestürzt waren. Ein Fahrzeug wurde mehr als einen Kilometer von der eingestürzten Brücke entfernt im Schlamm entdeckt. Die vier Insassen konnten nur noch tot geborgen werden. Tausende von Kaliforniern konnten gestern noch immer nicht in ihre teilweise schwer beschädigten Häuser zurück, und etliche Straßen blieben gesperrt. In Castroville brach das Abwassersystem für Tausende zusammen.

Erst für die Wochenmitte versprechen die Meteorologen den Bürgern in Kalifornien Entspannung an der Wetterfront. Neue Regenfälle zum Wochenanfang könnten jedoch zunächst weitere schwere Erdrutsche nach sich ziehen, da der Boden durchweicht ist.