Tokio am Tag nach dem Gift

Einen Tag nach dem Giftgasanschlag auf das U-Bahnnetz in Tokio hat die Polizei möglicherweise einen der Attentäter gefunden. Der Mann, der selbst bei dem Anschlag verletzt wurde, sei jedoch noch nicht vernehmungsfähig, berichtete die Zeitung „Tokyo Shimbun“. Er sei bei dem Anschlag von mehreren Passagieren beobachtet worden, wie er ein Päckchen auf dem Boden eines U-Bahn-Waggons ablegte. Beim Versuch zu fliehen sei der Mann von Fahrgästen überwältigt worden und unter Einwirkung des Gases zusammengebrochen.

Bis Redaktionsschluß bekannte sich niemand zu der Tat. Die japanische Sekte „Aum Shinrikyo“ wies am Montag den Verdacht zurück, sie sei in den Giftgasanschlag verwickelt. Die Tageszeitung „Mainichi“ berichtete von einem zunehmenden Handel mit Aktien eines Gasmasken- Fabrikanten an der Tokioter Börse schon vor dem Anschlag: Am Donnerstag und Freitag sei die Aktie des wichtigsten Herstellers von Gasmasken hundertmal häufiger gehandelt worden als Anfang vergangener Woche. Die Gesellschaft teilte jedoch mit, daß ihre Gasmasken nicht gegen Sarin eingesetzt werden könnten.Aufräumarbeiten

Text: AFP, Foto: Reuter