Heavy Metal gegen Kröten

■ Eisenhaltiges Wasser fließt durch Uni-Ost-Fleete

Kröten und andere Amphibien auf dem Gelände Uni Ost haben seit einer Woche schwer zu schlucken: Durch ihren Lebensraum, die Fleete auf dem ehemaligen Wildnis-Gelände, fließt stark eisenhaltiges Wasser, das aus den Grundwasserabsenkungen der Bauarbeiten stammt. Den Umweltfrevel hat Umweltschützer Gerold Janssen entdeckt und gleich zur Anzeige gebracht. Den PrüferInnen des Umweltschutzressorts standen die Haare zu Berge: Die Grundwasserabsenkung sei zwar genehmigt, aber so dann doch nicht, meinte Christina Stein, Sprecherin der Behörde. Vorgesehen sei eine Absenkung des Grundwassers und eine Versickerung des Wassers, nicht aber eine Ableitung in die Fleete.

Das eisenhaltige Wasser, das laut Janssen eine „starke Verockerung“ der Fleete zur Folge hat und die größten Kröten- und Molchbestände auf dem Gelände gerade kurz vor der anstehenden Laichsaison bedroht, solle nur im Notfall aus einem Überlaufbecken in die Fleete geleitet werden. „Das ist dann aber anzeigepflichtig“, meinte Stein. Das hat die zuständige Firma aber unterlassen. „So geht das nicht weiter, auf jeden Fall muß die Menge reduziert werden“, meinte sie.

Einen zweiten Vorwurf des Umweltschützers dagegen weist die Behörde zurück: Janssen hatte bemängelt, die Behörde richte sich bereits darauf ein, die Flächen, die sie für die Ausgleichsmaßnahmen für den Baubeginn auf Uni-Ost brauche, per Enteignung einzutreiben. Ein solches Verfahren könne aber bis zu acht Jahre dauern, meint Janssen, ohne daß die Bagger auf Uni-Ost deswegen stillständen. „Stimmt nicht“, heißt es von der Behörde. Die Verhandlungen mit den Bauern über die Ausgleichsflächen seien ja noch im Gange. Allerdings werde darüber nachgedacht, ob man in Zukunft solche Ausgleichsmaßnahmen nicht eher über die Aufwertung bestehender als über die Ausweisung neuer Flächen machen soll. bpo