Der Nachwuchs hat auch Augen

■ „Theo's Tips“ und andere Anreize der Berliner Kinder Kino Initiative

Dojo ist Kleptomane. Mit Taschendiebereien größeren Stils besorgt er seinem Freund, dem Gelegenheitsganoven Shorty, den täglichen Lebensunterhalt. Der hält deshalb große Stücke auf ihn. Das Ganze ist so ungewöhnlich nicht – wäre Dojo kein Kapuzineräffchen. Dojo tourt als Protagonist des Kinderfilm-des-Monats, der turbulenten Komödie „Immer Ärger um Dojo“, in diesem Monat durch 35 Filmtheater der Stadt.

Der Wunsch nach attraktiven Kinderfilmen, die auch im Kino um die Ecke und zu günstigen Eintrittspreisen gezeigt werden, stand Pate für die Idee des Wirtschaftsverbandes Berliner Filmtheater, die Berliner Kinder Kino Initiative zu gründen. Seit 1986 wählt diese jeden Monat einen Film aus verschiedenen Genres aus und schickt ihn durch mittlerweile 35 Berliner Kinos.

Finanziert wurde das Projekt anfänglich gemeinsam von der Berliner Volksbank und dem Kultursenat. Seit August letzten Jahres hat das Filmboard Berlin-Brandenburg die finanzielle Förderung anstelle des Kultursenats übernommen. Der unterstützt das Projekt noch weiterhin durch die teilweise Subventionierung der Eintrittspreise. Doch ist das für die Zukunft nicht gesichert.

Im Programm wechseln sich Tierfilme und Kinderkrimis, Abenteuergeschichten und Märchen mit Trickfilmen ab. Gedacht wird vor allem an die sechs- bis zwölfjährigen KinogängerInnen, es läuft aber auch schon mal ein Film für die ganz Kleinen ab vier. Damit auch Kitas und Schulklassen Gelegenheit zum gemeinsamen Kinovergnügen haben, werden jeden Tag Vor- und Nachmittagsvorstellungen angeboten.

Nun sind nicht alle Filme schon von vornherein absolute Hits der Kids wie „Lotta zieht um“, die Verfilmung einer Astrid-Lindgren-Geschichte, die im Februar zu sehen war. Deshalb werden „Theo's Tips“ monatlich von der Initiative herausgegeben. Die Kinderkino-Zeitung präsentiert den JungcineastInnen nicht nur den jeweiligen Film des Monats, sondern bespricht auch andere Kinderfilme. Darüber hinaus bringt sie Neuigkeiten aus der Berliner Kinderfilmszene. Und das Spatzenkino-Programm richtet sich speziell an die ganz Kleinen.

Wer 2 bis 3 Tage vor der gewünschten Vorstellung telefonisch reserviert, bezahlt auch nur vier Mark pro Kindernase. Und Fragen zu den Kinderfilmen werden dort ebenfalls genauestens beantwortet. „Theo's Tips“ werden monatlich an 3.000 Kitas der Stadt verschickt und liegen kostenlos in den meisten Stadtteilkinos aus oder sind in den Bezirksämtern und Bibliotheken zu haben. Patricia Wolf

Das Kinder-Kino-Telefon erreichen Sie unter 3019008