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■ Rosi Rolands Bremer GeschichtenDas Bremer Küchenkabinett

Sie wollen wissen, was rauskommt am 14. Mai? Die neueste Forsa-Umfrage meint folgendes: Die SPD verliert acht Prozent und fängt sich bei SPD 31, die CDU verliert auch und bekommt 28 Prozent, die Grünen liegen mit dem Newcomer Arbeit für Bremen (AfB) gleich auf bei jeweils 14 Prozent, PDS und DVU landen unter 3 Prozent, und die FDP schliddert knapp unter die 5 Prozent.

Was das heißt, sagt uns der Taschenrechner: Rotgrün mit 45 Prozent würde etwas zu knapp nach den Erfahrungen mit den SPD-U-Booten der Ampel-Periode. CDU-AfB plus 5,1 Prozent FDP wären zusammen 47 und hätten eine hauchdünne parlamentarische Mehrheit, aber CDU-AfB allein geht eben nicht. Und nach ganz komplizierten Verhandlungen scheitert auch die schwarzgrüne Kombination (CDU/AfB/Grüne).

Was dann? Für diesen Fall gibt es eine schlichte „bremische“ Lösung: An den Küchentischen muß Bremen regierungsfähig gemacht werden. Die Bremer Familien verbinden morgens beim Frühstück, was die Politik auseinandertreibt: Bei den Bernbachers AfB und Grüne, bei den Krönings AfB und SPD, bei den Markens SPD und AfB. Da damit noch kein Staat zu machen ist, nehmen wir Beck/Fücks hinzu. Sieben von den Acht werden in's Parlament einziehen, wieso nicht den Senat übernehmen? Die Kabinettsliste liegt in der Schublade: Volker Kröning (SPD) darf endlich Bürgermeister werden, Elke Kröning (AfB) übernimmt seine Traumressorts Inneres und Sport. Klaus Bernbacher (AfB) dirigiert Kultur, Bildung und Wissenschaft, Christine Bernbacher (Grüne) Gesundheit und Umwelt.

Marlies Marken (SPD) rückt in der Finanzdeputation eins vor und übernimmt den Vorsitz als Finanzsenatorin, Polizeigewerkschaftschef Albert Marken (AfB) wird Senator für Bau. Ralf Fücks (Grüne) macht Wirtschaft/Häfen/Verkehr, Marieluise Beck (Grüne) übernimmt Arbeit, Soziales und Frauen.

Anstelle der vielen unnötigen Gutachten, die derzeit zur Problemverschiebung und Konfliktbewältigung zwischen den Regierungspartnern in Auftrag gegeben werden, wird das Problem direkt angegangen: 4-Jahresverträge mit dem „Männertherapiezentrum Bremen“, „Video-Partner“ und mit „Wendezeiten - Psychologische Praxis für Einzelne, Paare und Familien“. Ihr Auftrag ist die Handlungsfähigkeit der Landesregierung. Rosi Roland

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