: Rosige Zeiten für wahre Christen?
■ Christen demonstrieren vor dem Ulmer Münster gegen Homosexuelle
Ulm (epd) – Fundamentalistische Christen sehen rosa: Ein auch von Homosexuellen vorbereiteter Gottesdienst in Ulm hat zu Auseinandersetzungen in der württembergischen evangelischen Kirche geführt. Etwa 40 Mitglieder der Gruppierung „Christen für die Wahrheit“ demonstrierten am Sonntag abend vor dem Ulmer Münster gegen den Gottesdienst im Rahmen einer schwul-lesbischen Kulturwoche. In einem Flugblatt forderten die Fundis die Landeskirche auf, die homosexuelle Praxis als „Ausdruck von Sünde“ abzulehnen. Homosexuellen müsse in der Kirche das „Angebot von Umkehr, Vergebung und eines neuen Anfangs“ gemacht werden. Vor etwa 400 Gottesdienstbesuchern hielt der Pfarrer des Ulmer Münsters, Frank Banse, dagegen: Die biblischen Aussagen zur Homosexualität seien nicht bruchlos für heute gültig. Allerdings fügte er halbherzig an, daß man mit dem Homo-Gottesdienst andere Christen nicht habe „verwirren oder ärgern“ wollen. Der Beschluß der Münstergemeinde, den Gottesdienst zusammen mit dem Ulmer Verein „Rosige Zeiten“ abzuhalten, hatte bereits zuvor eine Kontroverse in der Landessynode ausgelöst. Der konservative Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ hatte sich gegen einen Homo-Gottesdienst gewandt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen