Telefonieren ohne Rauschen

■ Bremer Uni präsentiert ihre Ausstellungsobjekte für die Hannover-Messe

Stört Sie auch immer dieses hartnäckige Rauschen und Knacken im Hintergrund, wenn Sie von der Überholspur telefonieren? Dann hat das Institut für Hochfrequenztechnik und Signaltheorie der Bremer Uni für Sie die passende Lösung: „Adaptive Geräuschunterdrückung für Freisprecheinrichtungen“ – zu deutsch: Weniger Rauschen beim Geschwindigkeitsrausch. Das Konzept, das auch bei der Spracheingabe in Multi-Media-Systemen und in Hörgeräten zur Anwendung kommen kann, ist eines der Vorzeigeobjekte, mit denen sich die Bremer Uni nächste Woche auf der Hannover-Messe vom 3. bis 8.April präsentieren will.

Für die Uni Bremen ist die hannover-Messe ebenso wie zum Beispiel die CeBIT eine gute Bühne, um ihren Ruf als Hochschule bei den Hinterwäldlern zu korrigieren und die BesucherInnen zum Staunen zu bringen: „Wir treffen auf solchen Veranstaltungen immer wieder auf Staunen darüber, was hier in Bremen möglich ist.“ sagt Professor Norbert Räbinger vom Institut für Umweltverfahrenstechnik. Ausstellen wird die Bremer Universität auf zwei Gemeinschaftsständen der norddeutschen Küstenländer, an denen sowohl WissenschaftlerInnen wie auch Unternehmen gemeinsam vertreten sind. Gerechnet wird auf der diesjähringen Messe mit über 7000 Ausstellern auf der weltgrößten Industrieausstellung. Zweites Präsentationsfeld für die Bremer Uni ist neben der High-Tech die Umwelttechnik: Durch die Zusammenarbeit von fünf Bremer Uni-Instituten wurde ein Modell zum „produktionsintegrierten Umweltschutz“ erarbeitet, der den gesammten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt und ihn nach ökölogischen Gesichtspunkten optimieren soll: Unternehmen sollen die Möglichkeit bekommen, sich über Produktion und Beseitigung von potentiell schädlichen Stoffen zu informieren: Wie können die Stoffe festgestellt, vermindert oder vermieden werden , was kostet eine Umrüstung und Umstellung der Produktion? Ermöglicht hat das Projekt eine „in Deutschland einzigartige, fächerübergreifende Zusammenarbeit“, so Hans-Dietrich Haasis, vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Die „Öko-Audit“-Verordnung der EU, die vor zwei Jahren verabschiedet wurde, legt Produktionsbetrieben nahe, eine freiwillige Betriebsumweltprüfung durchführen zu lassen: Genau auf diese Bedarfslücke zielen die WissenschaftlerInnen mit ihrem „Bremer Modell“.

„Wir wollen den Standort und das Potential der Bremer Universität präsentieren“, so Räbinger. Neben dem Prestige erhoffen sich die Wissenschafler durch die Beteiligung an der Messe auch Informationen für interessierte StudentInnen. Der Kontakt zu Unternehmen, die für die weitere Forschung Drittmitteln bereitstellen, liegt den Wissenschaftlern beim Messebesuch natürlich mindestens ebenso am Herzen. Luigi La Grotta